Auktion vom 18.3.2017: Gemälde

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Um 1820/30. Motiv: Die Sünderin bei der Fußwaschung und Salbung Christi. Im Hintergrund am Tisch sitzend und stehend die Männer beim Gastmahl des Pharisäers. (Vgl. Lk. 7, 36 - 50. Eine Sünderin vernahm, dass Jesus zu Tisch saß im Haus des Pharisäers. Sie brachte ein Alabastergefäß mit Salböl und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu netzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit dem Salböl. Jesus vergab ihr in der Folge ihre Sünden).

Öl auf Leinwand, 62 x 76 cm, unrestaurierter Zustand. Craqueliert, reinigungsbedürftig, teils Farbabplatzungen, Altersspuren etc. Meisterhafte Ausführung. Unten rechts Reste einer Bezeichnung/Signatur/Monogrammierung „Ig“ oder „19“ (?).

Albert Benois, geboren 1852 in Sankt Petersburg, war der ältere Bruder des renommierten russischen Malers, Bühnenbildners und Kunstschriftstellers Alexander Benois, der im Kreise der Vereinigung „Mir iskusstva“ (Welt der Kunst) im Russland der Jahrhundertwende zu Rang und Namen kam. Albert studierte zunächst Architektur an der Sankt Petersburger Akademie, wandte sich nach abgeschlossenem Studium jedoch der Aquarellmalerei zu, in der er zu Rang und Namen kam. Er wurde akademischer Lehrer der Aquarellmalerei, Vollmitglied der Akademie. 1936 stirbt der Maler in Frankreich. (Vgl. Thieme/Becker, Bd. 3, S. 336; Benezit, Bd. 2, S. 109)

Unter Zar Alexander III. erhielt Albert Benois Aufträge der kaiserlichen Familie. Eine Ausstellung des National Museum of Finland dokumentierte im Jahr 2014 die Verbindung Albert Benois’ zu Alexander III., den der Maler auf dessen Reisen nach Finnland begleitete. Die finnische Landschaft hielt Benois in zahlreichen Aquarellen fest.

Von einer Art Wiederentdeckung Albert Benois’ zeugen zwei Ausstellungen im „Zentralen Haus der Künstler“ in Moskau, die den berühmten russischen Aquarellisten einmal in einer Einzelausstellung, ein weiteres Mal in einer Ausstellung zu den Brüdern Albert und Alexander Benois im Jahr 2016 würdigten.

Motiv: Aus ruhiger See herausragende Felsblöcke in der Abenddämmerung. Im Hintergrund weite karge Gebirgszüge einer wohl nordischen Landschaft (Rußland, Finnland ?).

Aquarell, unten links signiert „Albert Benois“, 31,5 x 49 cm, unter Glas gerahmt.

Provenienz: Bayerische Privatsammlung.

GE4002 Maria mit dem Jesuskind

250 Euro

Auktion vom 18.3.2017

19. Jahrhundert.

Motiv: Die Muttergottes mit dem Jesuskind in den Armen.

Carta Pesta Technik (Pappmaché): in Halbrelief ausgeführte Darstellung der Muttergottes.

Gekehlter Holzrahmen mit architektonischem Dekorum, unten auf der Fußleiste bezeichnet „St. Maria ora pro nobis“. Gesamtformat 72 x 42 cm.

Hermann Hendrich: Heringen 1854 - 1931 Schreiberhau. Deutscher Maler mit neoromantischer Prägung. Studium an den Kunstakademien in München (u. a. bei Wenglein) und in Berlin (u. a. bei Eugen Bracht). Stoffe und Motive aus der Mythologie und der Sagenwelt.

Motiv: In einer dunklen Felsengrotte eine stehende Feengestalt, die den Tönen eines sitzenden, Panflöte spielenden Hirten oberhalb der Grotte lauscht. Möglicherweise handelt es sich um ein Motiv aus Undine (Märchen von Friedrich de la Motte Fouqué, Undine 1811; vgl. auch die romantische Zauberoper von E.T.A. Hoffmann von 1816, für die Karl Friedrich Schinkel das Bühnenbild für die Uraufführung im Königlichen Schauspielhaus in Berlin am Gendarmenmarkt schuf).

Öl auf Leinwand, 94 x 60 cm, gerahmt.

Provenienz: Rückseitig auf der Leinwand ein Klebeetikett mit dem Vermerk „Eigentum von Dr. med. Wassily Kiel. Paul Wassily (1868 - 1951) war leidenschaftlicher Kunstsammler und besaß etwa 70 Gemälde von Hermann Hendrich, durch dessen Gemälde Wassily Zugang zum Bayreuther Kreis bekam. Das vorliegende Gemälde hing ursprünglich im sog. „Hendrich - Saal“ von Dr. Wassily, zu sehen unter www.nibelungen-hort de., hier in ursprünglichem Prunkrahmen hinter dem Flügel.

Lit. in Auswahl: M. Rohling, Hermann Hendrich - Das Werk eines spätromantischen Malers, Billerbeck 2014. Weiterhin R. Jürgens, Der Kieler Arzt Dr. Paul Wassily und seine Kunstsammlung, Kiel 1984.

Unbekannter Künstler, wohl um 1780.

Motiv: Junge Frau als lieblich dargestellte Allegorie der Musik, in der Linken eine goldfarbene Tröte haltend, um die sich eine Schlange windet. In der Rechten hält sie eine Triangel, die von einem lorbeerbekränzten Putto bespielt wird.

Öl auf Leinwand, doubliert, unsigniert, teils retuschiert, 79,5 x 68 cm, alter Rahmen.

Louis Maitland Whitworth: Nicht nachgewiesener britischer Künstler.

Motiv: Seitlich gegebenes Brustbildnis eines Herrn in schwarzem Sakko und Melone.

Öl auf Leinwand, auf der um den Keilrahmen nach hinten gefalteten Leinwand von Hand bezeichnet „Louis Maitland Whitworth The Art Dealer - Kings Galleries“. Möglicherweise ist der Dargestellte auch der Genannte, nicht der Porträtist. 51 x 41 cm, gerahmt (der Rahmen „Made in England“).

Georg Arnold Graboné: Gerabronn 1896 - 1982 Buchhof. Maler von Landschaften, Bergmotiven, Marinen. Studium an den Akademien in Stuttgart, Wien und München ( bei Zügel)sowie in Berlin bei Liebermann. Seit 1932 Professor in Zürich. Unterrichtete in der Nachkriegszeit u. a. Eisenhower und Churchill in Zeichnen und Malerei.

Motiv: Stattlicher Bergbauernhof mit Nebengebäuden vor der Kulisse der hochalpinen Bergwelt. Auf einem Weg zum Hof hin gehen zwei Frauen auf eines der Nebengebäude mit Durchgang zu. Es handelt sich hier um eine der extrem seltenen Darstellungen, wo Arnold - Grabone Personen in die Motivik einbezogen hat. Menschen als Darstellungselement sind in nur ganz wenigen Gemälden nachweisbar.

Öl auf Leinwand, pastoser Farbauftrag ganz im Stile von Oskar Mulley, unten links signiert „Arnold Graboné“, 70 x 80 cm, dekorativer goldfarbener Rahmen (ca. 85 x 105 cm). Rückseitig auf der Leinwand von Hand bezeichnet „Am Morgen in Tirol. Original von Arnold - Grabone“. Ein großer und ein kleiner Leinwand - Flicken.

Lit.: Benezit Bd. 6, S. 351; Saur AKL Bd. 50, S. 234. Münchner Schule.

Friedrich Anton Otto Prölss: Dresden 1855 - 1934. Maler von rustikalen Genreszenen, Bildnissen etc. Studium an den Kunstakademien in Dresden und in München, u. a. bei Franz von Defregger. Ausstellungen im Münchner Glaspalast. Prölss war befreundet mit Wilhelm Leibl und Lovis Corinth.

Motiv: „D´Scheibentoni“. Eine junge, in rot - weiße Tracht gekleidete und mit Schützengewehr ausgestattete Frau präsentiert dem Betrachter stolz eine Schützenscheibe mit einem Volltreffer in die Mitte der Scheibe, ein Herz darstellend.

Öl auf Holz, unten rechts signiert „Prölß“, ca. 22 x 21,5 cm, gerahmt. Auf der Rückseite von Hand bezeichnet D´ Scheibentoni Fr. Prölß“, auf der Holzplatte rückseitig Brandstempel und Aufkleber, auf einem davon die nochmalige Künstler- und Titelnennung „Fr. Prölß d´Scheibentoni“, neben dieser Bezeichnung eine Ziffern- und Buchstabenfolge.

Lit.: L. Prölss (Hg.), F.A.O. Prölss, Sein Leben, seine Werke und sein Wirken, Plaidt 2011.

Alfred Karl Julius von Schönberger: Graz 1845 - nach 1907 Frankfurt. Landschaftsmaler, Städteansichten. Studium an der Münchner Akademie, Studienreise in Europa, in den Orient und nach Afrika. Tätig in Frankfurt und Kronberg.

Motiv: Blick von einer Anhöhe auf die im Sommerlicht liegende Stadt Königstein im Taunus.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Alf. von Schönberger“, 31 x 46 cm, in originalem Rahmen der Zeit. Reinigungsbedürftig, craqueliert, unrestaurierter Zustand.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 223.

Meister des 17. Jahrhunderts.

Motiv: Christus im Kreise seiner Jünger, vor ihm zwei kniende und ihn anrufende Männer. Im Hintergrund die Silhouette einer großen Stadt, vermutlich Jericho. Im rechten Bildfeld mehrere Bauern bei der Landarbeit. Im dichten Laubwald hütet ein Hirte seine Schafe.

Wahrscheinlich handelt es sich um die Heilung der zwei Blinden von Jericho durch Jesus (vgl. Matth. 20, 29 - 34; Mk. 10, 46 - 52; Lk. 18, 35 - 43).

Öl auf Holz, teils Farbabplatzungen (insbesondere im oberen linken Bildbereich), Randbereibungen, Altersspuren. Ca. 74 x 58 cm, gekehlter Naturholzrahmen, Altersspuren. Rückseitig auf gedrucktem Klebeetikett der Schriftzug „Königl. Garde - Meubles - Verwaltung Cap. III. No 179“. Darüber eine Krone. Das Etikett belegt die Herkunft des Gemäldes aus Dresden.

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