Auktion vom 18.3.2017: Gemälde

Objekte 21 bis 30 von 95, Seite 3 von 10

GE4020 Oskar Mulley, Bildstock im Gebirge

14000 Euro

Auktion vom 18.3.2017

Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stillebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.

Motiv: Das wohl um 1930 entstandene, in Spachteltechnik auf Leinwand ausgeführte Werk im Format 80 x 120 cm zeigt einen Bildstock im Hochgebirge. Das auf kargem, felsigem Grund errichtete “Marterl” mit dem in Mulleys Oeuvre leitmotivisch verwendeten roten Blumenschmuck steht dicht an der Kante eines bedrohlichen Abgrundes, dessen beeindruckende Tiefe der Maler durch ein in seinen Gebirgsbildern immer wieder auftretendes Dunkel-Grau zum Ausdruck bringt.

Öl auf Leinwand, unten links signiert „Mullley“, ca. 80 x 120 cm, gerahmt. Farbauftrag in der für den Künstler eigenen Spachteltechnik. Das Gemälde repräsentiert die Phase der teils großformatigen Spachtelgemälde der Kufsteiner und der frühen Garmischer Periode.

Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260.

Jacques Alfred van Muyden: Lausanne 1818 - 1898 Champel. Maler von Bildnissen, Landschaften, Städte- und Dorfansichten, Genreszenen. Weiterhin mythologische und historische Motive, Galanterien etc. Studium an der Münchner Kunstakademie, längere Aufenthalte in Rom. Seit 1856 in Genf ansässig.

Motiv: Galante Szene eines auf einer Bank am Haus sitzenden Paares. Unter Rebblättern pflückt die Dame die Blüten einer Blume in der abzählenden Art des „Er liebt mich, er liebt mich nicht...“.

Aquarell auf bräunlichem Papier, unten rechts signiert „Alfred van Muyden“, rückseitig nochmals ebenso bezeichnet. Ca. 15,5 x 12 cm.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 25, S. 302; Benezit Bd. 10, S. 54.

GE4022 Albert Lamm, Die Hausaufgaben

700 Euro

Auktion vom 18.3.2017

Albert Lamm: Berlin 1873 - nach 1935. Maler, Radierer und Lithograph. Motive sind Landschaften, Figuren, Akte, mythologische Szenen etc. Befreundet mit Curt Herrmann (1854 - 1929). Studium an der Kunstakademie in Berlin (u. a. zusammen mit Otto Modersohn) bei Eugen Bracht und an der Karlsruher Akademie bei Ludwig Dill. Seit 1905 regelmäßig an den Ausstellungen der Münchner Secession beteiligt. Von 1901 - 1926 in Muggendorf ansässig. Nach seiner Rückkehr nach Berlin 1926 wurde Lamm am sog. Cassirer - Tisch eingeführt (Bruno Cassirer war damals der bekannteste Galerist und Kunstverleger Berlins), wo sich namhafte Künstler wie Max Liebermann, Emil Orlik, Hans Purrmann, Käthe Kollwitz, Otto Dix und Max Pechstein zur Konversation versammelten. Den Vorsitz des „Tisches“ hatte Max Slevogt, wo Lamm - wie er in einem Brief schrieb- „neulich mit Käthe Kollwitz eine außerordentlich wertvolle Unterhaltung gehabt“ habe (Vgl. Lit. 1., S. 21).

Motiv: Zwei Knaben bei den Schulaufgaben in der Stube. Über den Tisch gebeugt schreiben die beiden Jungen bei aufgeschlagenen Heften und Büchern auf Schiefertafeln.

Öl auf Leinwand, unten links signiert und datiert „Albert Lamm 1919“, 67 x 86 cm, gerahmt. Rückseitig auf dem Keilrahmen ein Klebeetikett mit der gedruckten Bezeichnung „Münchner Secession“.

Für das Jahr 1919 sind von Lamm zwei Gemälde in der Münchner Secessions - Ausstellung belegt: 1: „Wiesenttal“. 2. „Abend“. Handelt es sich bei „Abend“ um vorliegendes Gemälde ?

Lit.: 1. Albert Lamm, Retrospektive auf ein Vierteljahrhundert des Schaffens in Muggendorf, Ausstellungs-Katalog Pottenstein (Tüchersfeld) 1997. 2. Albert Lamm, Landschaft und Mensch, Ausstellungs - Katalog Pottenstein (Tüchersfeld) 2012.

Max Pöppel: Regensburg 1918 - 1968 Bamberg. Musiker und Maler, insbesondere Landschaften und abstrakte Kompositionen.

Motiv: Abstrakte Komposition, rückseitig auf dem Keilrahmen vom Künstler handschriftlich bezeichnet „Sturmchimäre“. Unten rechts signiert und datiert „M. Pöppel 66“, 79 x 109 cm, schmale Rahmenleiste.

Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.

Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.

Vorliegend ein Konvolut von insgesamt 13 Zeichnungen, alle auf Papier (unterschiedlich). Diverse Techniken: Kohle und /oder Bleistift. Die Formatangaben beziehen sich auf die Blattgrößen. Alle Blätter sind ungerahmt.

Motive: 1. Drei Kühe auf der Weide. 21 x 29 cm. 2. Zwei Reiter in den Dünen, 20 x 26 cm. 3. Magd mit Kuh auf der Weide, 22 x 28 cm. 4. Pflügender Bauer mit Pferd, 21 x 29,5 cm. 5. Bauer mit Pferd auf dem Feld, 21 x 29,5 cm. 6. Paar Fischer mit zwei Pferden am Strand, 22 x 29,5 cm. 7. Paar Fischer mit Pferd am Strand, 22 x 29,5 cm. 8. Bauer/Fischer mit Pferd, 22 x 29,5 cm. 9. Fischer zu Pferde am Strand, 22 x 28 cm. 10. Drei Kühe auf der Weide, 21 x 29,5 cm. 11. Fischer mit Pferden und Wagen am Strand, 21 x 29,5 cm. 12. Bauer mit Zweispänner vor Planwagen, 21 x 29 cm. 13. Fischer mit Pferd am Strand, 21 x 29,5 cm. Alle Blätter unten von Hand signiert „J. Seyler“. Alle mit leichten altersbedingten Spuren, Papier teils gebräunt etc.

Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.

Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.

Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.

Motiv: Ein an einem Weidezaun stehender Hirtenknabe mit zwei Kühen und einem Kälbchen, das am Euter der Mutterkuh säugt.

Öl auf Karton, für Seyler typischer pastoser Farbauftrag in impressionistischer Manier, unten rechts signiert „J. Seyler“, 33,5 x 50,5 cm, gerahmt.

Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.

Rudolf Sieck: Rosenheim 1877 - 1957 Prien am Chiemsee. Landschaftsmaler und Lithograph. Studium in München, Mitarbeiter des „Simplizissimus“ und der „Jugend“. Seit 1925 Professor. Äußerst naturnaher Darsteller von Landschaften.

Motiv: Sommerliche Landschaft mit blühenden Wiesen nahe dem Heuberg mit Blick auf das Inntal bei Oberaudorf.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert und datiert „Rudolf Sieck 1916“, 70,5 x 60,5 cm, gerahmt. Rückseitig auf dem Keilrahmen vom Künstler handschriftlich bezeichnet „131 Rudolf Sieck Inntal bei Oberaudorf“.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 594 f.; Vollmer Bd. 4, S. 277; Benezit Bd. 12, S. 779.

Wohl um 1880. Unaufgelöste Signatur, Maler der Münchner Schule ?

Motiv: In einer rustikalen Stube sitzen Großmutter und Enkelin bei geöffnetem Fenster am Tisch. Während das Mädchen in Gedanken versunken strickt, näht die Großmutter eine Jacke. Zahlreiche Details wie Blumen am Fenster, Brot und Äpfel auf dem Tisch, Korb und Regenschirm am Boden oder der Vogelkäfig an der Wand vermitteln die stimmungsvolle und ruhige Atmosphäre einer vergangenen heilen Welt.

Öl auf Leinwand, unten links signiert „Carl Fe.....(?), (nicht aufgelöste Signatur), 76 x 61 cm, gerahmt. Restaurierter und doublierter Zustand.

G. Gianni: Vermutlich Girolamo Gianni (1837 - 1895); Italienischer Maler von mediterranen Städteansichten, Hafenszenen und orientalischen Motiven. Im Zentrum seiner Gemälde-Motive stehen u. a. Darstellungen aus Malta und Neapel.

Motiv: Blick auf den Hafen und die pittoreske Häusersilhouette von Como (Comer See).

Öl auf Leinwand, unten links signiert „G. Gianni“, rückseitig auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet „Como“ (?) „Nr. 79“. 50 x 70 cm, stilvoller goldfarbener Rahmen. Leicht craqueliert, unrestaurierter Zustand. Italien.

Vgl. Lit.: Benezit Bd. 6, S. 88.

Georg Arnold Graboné: Gerabronn 1896 - 1982 Buchhof. Maler von Landschaften, Bergmotiven, Marinen. Studium an den Akademien in Stuttgart, Wien und München ( bei Zügel)sowie in Berlin bei Liebermann. Seit 1932 Professor in Zürich. Unterrichtete in der Nachkriegszeit u. a. Eisenhower und Churchill in Zeichnen und Malerei.

Motiv: Blick von der Uferpromenade bei Verbania am Lago Maggiore auf den See und die umgebenden Hügelketten. Rückseitig vom Künstler auf dem Keilrahmen von Hand bezeichnet „Bei Verbania am Lago Maggiore“.

Öl auf Leinwand, pastoser Farbauftrag, unten links signiert „Arnold Graboné“, 60 x 80 cm, dekorativer moderner Rahmen.

Lit.: Benezit Bd. 6, S. 351; Saur AKL Bd. 50, S. 234. Münchner Schule.

Objekte 21 bis 30 von 95, Seite 3 von 10