Auktion vom 19.3.2016: Gemälde

Objekte 61 bis 70 von 77, Seite 7 von 8

Motiv: Ein Mann und zwei Frauen feiern ausgelassen bei Sekt und Kartenspiel in einem holzvertäfelten Raum. Während eine der Damen im Liegen einen Hut auf dem linken Fuß balanciert, greift der Herr nach der anderen Dame. Auf dem Boden herabgefallene Spielkarten.

Öl auf Kupfer, ca. 31 x 23 cm, gerahmt. Rückseitig auf dem Rahmen handschriftliche Bezeichnung „Jakob Samuel Beck 1715- 1778 geb. Erfurt“.

Matthäus Schiestl: Salzburg 1869 - 1939 München. Maler und Grafiker.

Zwei Recto-Verso-Zeichnungen: Motive: 1. Die in weiter Landschaft an einem Haus sitzende Muttergottes mit dem Jesusknaben. Aquarellierte Bleistiftzeichnung. 2. An einem Wegrain sitzender Landmann, den Blick nach unten gesenkt. In Schwarz aquelllierte Bleistfit- Kohlezeichnung.

Gräuliches Papier, Blattformat ca., 53 x 44 cm, Ränder ungleichmäßig, Altersspuren.

GE4063 Karl Millner, Konvolut von 19 Zeichnungen

240 Euro

Auktion vom 19.3.2016

Karl Millner: Mindelheim 1825 - 1895 München. Deutscher Landschaftsmaler, insbesondere Alpenpanoramen. Beeinflußt von Rottmann und Schleich, Studium an der Münchner Kunstakademie.

Motive. 1. „Der Ortles (sic) von der Franzenshöhe am Stilfzerjoch“, signiert „Millner“ und datiert „7. Jan. 1864“. Rückseitig Gradbezeichnung sowie ausführliche Beschreibung „Ortlerspitze ist 14426 ´ hoch höchster Berg in Deutschland 1804 von Jürgen Pichler zuerst erstiegen..“ etc. etc. 2. „Die Mögerlalp in der Lahnleite“. Berghütte vor der Bergkulisse. Datiert „15. Mai 1868“, 30 x 45 cm. 3. „In der Lahnleite nächst dem ... (?). In der Bildmitte neben Felsen sitzend der Künstler selbst beim Skizzieren mit Zeichenmappe und Sonnenschirm. 32 x 46 cm. 4. „Reschen auf der Molzer Heide gegen das Stilfzerjoch in Tirol“. Berghütte in karger Landschaft. Datiert 1. October 1868“, 32 x 47 cm.5. „Glarusgletscher mit Alpsee“. Datiert „30. April 1868“, 32 x 47 cm. Rückseitig handschriftlich signiert „Millner“. 6. Landschaft mit Schafen, rückseitig bezeichnet „“..athman mit Gisbert N° 1 oder Faber N° 1“. Datiert „25.5.66“, 23 x 33 cm. 7. „Schellhorn“. Motiv eines Bauerngehöftes, 21 x 30,5 cm, datiert „23. März 1871“. 8. Gebirgslandschaft mit Fluß und zwei Personen an einer steinernen Brücke. 23 x 25 cm, unbezeichnet. 9. Recto und Verso jeweils eine Landschaftstudie, 27 x 35 cm, unbezeichnet. 10. Baumstudie, 28 x 36 cm, unbezeichnet. 11. „Hindelang Gailenberg... Posthalter Göhl“ sowie weitere topographisch-onomastische Bezeichnungen. Datiert „19.8.71“, 23 x 30 cm. 12. „K. Stahlknecht Bodethal July 44, + 22. März 1847“. Baumstudie, 27 x 21 cm. 13. „Reichenhall“. Darstellung einer von Bäumen bewachsenen Felsenschlucht. Datiert 21. 4. 69“, 24 x 32,5 cm. 14. „Gehöfteingang“. Von Zäunen umgebene Holzhütte, datiert “11. Jan. 73“, rückseitig bezeichnet „Aus der Mappe Landsberg“, 23 x 39 cm. 15. „Waldbach Strub am Wallenstatder See“. Wildbach mit felsigem Ufer. Datiert „21.12.74“, 30 x 40 cm. 16. „Lofer in Tirol“. Bergbauernhof vor Gebirgsmassiv. Datiert 3.6.63“, 31 x 45 cm. 17. „Der Hackelstein am Steinwald bei Fuchsmühl bei Mitterteich“. Felsformationen mit Aussichtshütte. Datiert „April 1868“, 28 x 43 cm. 18. Waldlandschaft mit Fluß und Brücke. 25 x 32 cm, unbezeichnet. 19. Rückseitig bezeichnet „Bei Hofolding. Marktweg gegen die Römerstraße“. Links weitere Bezeichnungen. Vorder- und rückseitige Studie. Recto datiert „II.1862“, 32 x 44 cm.

Aus dem Nachlass des Künstlers. Jeweils Bleistiftzeichnungen, Papier großteils gebräunt, teils mit Weißhöhungen. Partiell Altersspuren, teils fleckig.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 24, S. 570; Benezit Bd. 9, S. 644.

Gustav Schönleber: Bietigheim 1851 - 1917 Karlsruhe. Deutscher Maler von Landschaften, Städteansichten, Marine- und Architekturgemälden. Studium in München, in Karlsruhe Lehrtätigkeit von 1880 bis 1917. Zahlreiche Ausstellungen u.a. in München, Wien, Berlin und London.

Motiv: „Entwurf zum Holzschnitt ^Alte Strandfeste^ . Erste Bleistift - Skizze“ (handschriftliche Bezeichnung auf Passepartout). Hügelige Küstenlandschaft mit Fortifikation und Tafelberg am Meer. Bleistift auf gelblichem Papier, ca. 27 x 36 cm. Ungerahmt, Altersspuren, beschnitten, Knicke, teils gerissen. Dazu drei ungerahmteGrafiken unter Passepartout: 1.„Ruine Dietfurt“. Holzschnitt, unten links handsigniert „H. O. Schönleber“, Handabzug von 1925, Ex. Nr. 19 von 40,

ca. 40 x 40 cm. Blatt fleckig, Altersspuren. 2. Gebirgssee in Gewitterstimmung. Holzschnitt, unten rechts monogrammiert, ca. 34 x 45 cm, leichte Altersspuren. 3. „Merckische Landschaft“ (handschriftliche Bezeichnung). Holzschnitt, unten von Hand signiert und bezeichnet „Hans Otto Schönleber Original Handabzug“. Ca. 40,5 x 34 cm. Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 231 f.; Benezit Bd. 12, S. 510.

GE4065 Elisabeth Christine von Preussen

80 Euro

Auktion vom 19.3.2016

Wohl um 1850.Motiv: Porträt der stehenden Elisabeth Christine von Preussen (1715 - 1797).

Rückseitig auf Klebezettel falsch bezeichnet als „Königin Wilhelmine Christine von Preussen, Gemahlin Friedrichs des Grossen“. In Anlehnung an das berühmte Porträt von Antoine Pesne.

Aquarell und Bleistift, wohl 19. Jahrhundert, unten rechts monogrammiert „DWYE“ (?), ca. 24 x 18 cm, unter Glas gerahmt.

Wohl um 1700.Motiv: Die Anbetung Jesu durch die Hirten im Stall von Bethlehem. Dargestellt sind Maria, Josef, das auf weißem Tuch im Schoße Marias liegende Jesuskind, drüber zwei Engel. Im Hintergrund Ochse und Esel. Von der Seite eine kniende Gruppe von einfach gekleideten Hirten (Vgl. Lukasevangelium 2,8 - 20). Altersspuren, craqueliert.

Öl auf Leinwand, doubliert, ca. 56 x 95 cm. Durch eine im Rahmen vor das Gemälde vorgeblendete geschweifte, jüngere Rahmenkartusche ist der Bildausschnitt frontal leicht verkleinert.

Hendrik Reekers: Haarlem 1815 - 1854. Niederländischer Maler von Stilleben und Jagdmotiven. Studium an der Haarlemer Akademie, seit 1842 Mitglied der Akademie der bildenden Künste in Amsterdam.

Motiv: Üppiger bunter Blumenstrauß in einer Metallvase vor blauem Grund.

Öl auf Leinwand, doubliert, ca. 70 x 49 cm. Beigegeben ein Schreibenvon Prof. Dr. Heinrich Zimmermann, des ehemaligen Generaldirektors der Staatlichem Museen in Berlin, vom 9. Februar 1965, der das Gemälde an Hendrik Reekers zuschreibt.

Unbekannter Künstler, wohl um 1830/40.

Motiv: Vor einem idyllisch im Wald gelegenen Bauernhaus rastet ein Hirte mit seinen beiden Kühen, Ziege und Schaf. In der einsetzenden Dämmerung spielt ein Kind mit einem Hund am Zaun.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „..erie“ (?), craqueliert, 44 x 53 cm, gerahmt.

Carl Wagner: Roßdorf 1796 - 1867 Meiningen. Wichtiger Vertreter der deutschen romantischen Landschaftsmalerei. Seit 1804 in Meiningen wohnhaft. 1817 - 1820 Studium an der Dresdner Kunstakademie. Danach langjährige Aufenthalte in Italien, Tirol und der Schweiz mit fruchtbarer künstlerischer Tätigkeit. Es entstehen zahlreiche Ölgemälde und Aquarelle. Persönliche Bekanntschaft mit Ludwig Richter, stark beeinflußt u. a. von Caspar David Friedrich. 1825 Ernennung zum Hofmaler am herzoglichen Hof in Meiningen, wo heute ein Teil seiner Werke museal betreut wird.

Motiv: Berglandschaft mit Haus „Bei LePrese“ (Schweiz, Kanton Graubünden). Im Bildvordergrund ein Bergbauernhof vor der sommerlichen Kulisse der Alpen.

Aquarell über Bleistift, ca. 25 x 37 cm, unten rechts bezeichnet „bei Le Prese“ und signiert „C. Wagner“. Von fremder Hand darunter die Lebensdaten des Künstlers „1797-1867“. Unter Glas gerahmt.

Lit.: Oskar A. König, Carl Wagner. Der romantische Landschaftsmaler 1796 - 1867, Crailsheim 1990. Hier vergleichbare Aquarelle mit Motiven alpiner Landschaften in Österreich, der Schweiz und Italien, z. B. S. 50 ff.

Antoine Coypel: Paris 1661 - 1722. Sohn der Porträtmalerin Madelaine Hérault und des Malers Noel Coypel. Schüler von Charles le Brun. Beeinflußt von Correggio, Tizian und Veronese. Von 1672 - 1676 in Rom, danach Meisterschüler an der Académie royale de peinture et de sculpture. Seit 1710 Direktor der königlichen Gemäldesammlung, seit 1716 „Premier peintre du Roi“.

Motiv: Bacchus und Ariadne auf der Insel Naxos (in Anlehnung an Ovid, Metamorphosen 8). Ariadne, die Tochter des Königs Minos auf Kreta, in feierlichem Gelage mit Bacchus auf der Insel Naxos.

Qualitätvolle Ausführung, Öl auf Leinwand, doubliert, 74 x 127 cm, inprunkvollem Rahmen (98 x 148 cm.). Im Vergleich zu dem im Philadelphia Museum of Art ausgestellten Gemälde Coypels gleichen Sujets erweitert das vorliegende Gemälde die Darstellung in der rechten Bildhälfte: der Wagen wird nicht angeschnitten sondern vollständig dargestellt, der Himmelsausschnitt wird erweitert, der Baum mit Putten nach rechts verschoben.

Vorliegendes Gemälde befand sich seit Ende des 18. Jahrhunderts in durchgehendem Familienbesitz. Erster nachweisbarer Besitzer des Gemäldes innerhalb der Eigentümer-Familie war Johannes Gottlieb Fork, der um 1780 in den Besitz des Bildes gelangte. Fork war Steinmetzmeister am Hofe Friedrichs des Großen (1712 - 1786) und gestaltete im Auftrag des Königs zahlreiche Arbeiten in Stein. Friedrich II. seinerseits hatte über seine Kunstfreunde und Berater Georg Wenceslaus von Knobelsdorff und Rothenburg Gemälde u. a. von Antoine Coypel ankaufen lassen (Vgl. Paul Seidel, Friedrich der Grosse und die Bildende Kunst, Leipzig-Berlin 1922). Aus dem Eigentum des Hofes gelangte vorliegendes Gemälde in das Eigentum von J. G. Fork. Über mehrere Erb-Generationen wurde es im 19. Jahrhundert in den Familienzweig der heutigen Eigentümer, und zwar des Hofmusikalienhändlers Hans Licht in Leipzig vererbt, der es seinerseits weitervererbte. Aus der Zeit des Besitzes von Hans Licht existiert aus dem Jahr 1912 eine Abbildung des Gemäldes mit veröffentlichter Zuschreibung an Antoine Coypel in der Zeitschrift „IllustrirteZeitung Leipzig - Berlin Nr. 3618, Oktober 1912. (liegt vor).

Die künstlerische Qualität des angebotenen Gemäldessteht auf hohem Niveau und ist mit der meisterlichen Ausführung in Philadelphia vergleichbar.

Lit.: Nicole Garnier, Antoine Coypel 1661 - 1722, Paris 1969 (Werkverzeichnis). Vgl. das Sujet im Werkverzeichnis Nr. 49, S. 116 - 118 (als verlorenes Werk deklariert). Das Bild “Bacchus und Ariadne auf Naxos“ im Museum von Philadelphia wurde erst 1990 erworben; vgl. weiterhin WVZ Garnier Fig. 83 Originalgrafik von Coypel „Bacchus et Ariadne dans l´ile de Naxos“ nach vorgenanntem Gemälde sowie Fig. 84 (Vorzeichnung). Das im Museum von Philadelphia befindliche Oeuvre im Format 73 x 86,5 cm wurde 1693 für den Herzog von Orleans, den Bruder Ludwigs XIV, von Coypel ausgeführt. N. Garnier bezeichnet das Werk als „une des premièrs grandes compositions mythologiques de l´artiste..“ (S. 117). Es existieren zahlreiche Kopien, ein Gemälde bei Garnier wird Coypel selbst zugeschrieben.

Objekte 61 bis 70 von 77, Seite 7 von 8