Auktion vom 12.8.2017: Gemälde

Objekte 41 bis 50 von 71, Seite 5 von 8

Ernst Friedrich Wilhelm Roegge: Ostercappeln 1829 - 1980 München. Deutscher Genre- und Landschafts- und Freskenmaler (in den Schlössern Linderhof und Herrenchiemsee), Historienbilder. Studium an den Kunstakademien in München und in Düsseldorf. Reisen in die Niederlande und Italien.

Motiv: In einer rustikalen Wirtsstube drei Herren beim gemütlichen Treffen auf ein Bier.

Öl auf Holz, unten links signiert „Wilhelm Roegge“, 51,5 x 44,5 cm, in prächtigem, durchbrochen gearbeitetem und vergoldetem Rahmen (leicht besch.).

Lit.: Thieme/Becker Bd. 28, S. 484; Benezit Bd. 11, S. 836.

GE4041 Ikone drei Heilige

120 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Ikone drei Heilige, Rußlad 19. Jahrhundert, Temperamalerei auf Holz, zwei Rückseiten-Sponki. In der Mitte stehend der heilige Prophet Elias, ihn flankierend der Heilige Theodor und die Heilige Efrosinia. Qualitätvolle Malerei, die Nimben und partiell die Gewänder sind mit Blattgold belegt. Über den drei Heiligen die Darstellung des segnenden Christus Pantokrator in Wolken. Geringe Altersspuren, ca. 27,5 x 22 cm.

Wilhelm II. (Berlin 1859 - Doorn/Niederlande 1941): Letzter deutscher Kaiser (1888 - 1918) und König von Preußen. Sohn Kaiser Friedrichs III. (der sog. 99- Tage - Kaiser) und Enkel Kaiser Wilhelms I.

Motiv: Auf vorliegender Zeichnung sind von Kaiser Wilhelm II. mehrere Schlachtschiffe während eines erbitterten Seegefechts thematisiert.

Bleistiftzeichnung auf gelblichem Papier (leicht nachgedunkelt, im oberen rechten Bildfeld ein etwa 40 cm langer Riss im Papier), ca. 61 x 74 cm, unten rechts monogrammiert und datiert “W. Berlin 2/IV 93“. Darüber handschriftlich die persönliche Widmung des Kaisers an den Dedikanten: „Du sandtest von der Aue mir / das erste Kiebitz - Ei ! / Drum Fritze nimm zum Dank dafür / Dies Schlachten - Conterfei !“. Bei dem genannten „Fritze“ handelt es sich um einen engen Freund Wilhelms II., den Admiral Friedrich Hollmann (Berlin 1842 - 1913). Hollmann (seit 1905 geadelt „von H.“) war Admiral und Staatssekretär des Reichsmarineamtes (Vgl. dazu den ausführlichen Wikipedia-Artikel als Übersicht).

Unter Glas gerahmt. Die Zeichnung wurde im Jahre 1893 von Kaiser Wilhelm II. persönlich gefertigt. Seit seiner Jugendzeit hatte der spätere Monarch den Drang, sich auch künstlerisch zu betätigen. Fasziniert von der Marine suchte er sich Motive mit marinen und Schlachtenszenen.

Provenienz: Über den Freund des Kaisers, Friedrich von Hollmann, gelangte die Zeichnung testamentarisch über den Enkel Hollmanns in die Familie des aktuellen Eigentümers.

Wohl um 1870.

Motiv: Idyllische pastorale Szene auf dem Lande: ein Hirtenpaar in weiter sommerlicher Landschaft hütet eine gemischte Herde von Ziegen, Schafen und Kühen.

Öl auf Leinwand, auf Spanplatte aufgezogen, unsigniert und unbezeichnet, 40 x 58 cm, durchbrochen gearbeiteter Rahmen.

Möglicherweise Christian Jank: München 1833 - 1888. Landschafts-, Theater- und Bühnenmaler.

Motiv: Neben einem bäuerlichen Arbeits- und Geräteschuppen eine Bäuerin in sommerlicher Landschaft.

Öl auf Karton, auf Holz aufgezogen, unten links fragmentierte Signaturreste, 16,5 x 25 cm, goldfarbener Rahmen (33 x 41 cm). Rückseitig in roter Schrift die Bezeichnung „Hofmaler Christian Jank“. Reinigungsbedürftig.

GE4045 Walter Moras, Weite Landschaft mit Dorf

850 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Walter Moras: 1854 - 1925. Landschafts- und Marinemaler mit stimmungsvollen poetischen Bildern. Schüler von Hermann Eschke. Tätig in Berlin, zahlreiche Ausstellungen.

Motiv: Von einer Anhöhe am Waldesrand schweift der Blick des Betrachters in eine weite Hügellandschaft mit einem Dorf in der Talsenke. Im Bildvordergrund prägen gewaltige monolothische Felsformationen die Atmosphäre.

Öl auf Leinwand, unten links signiert „W. Moras“, 80 x 120 cm, ungerahmt. Reinigungsbedürftig, leichte Altersspuren.

Lit.: Alfried Nehring, Walter Moras. Spuren eines Malerlebens, Bentwisch 2010. Thieme/Becker Bd. 25, S. 122; Benezit Bd. 9, S. 817.

GE4046 Schreibender Kirchenvater

100 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Wohl um 1700.

Motiv: Ein mit schwarzem Gewand und rotem Umhang gekleideter, sitzender und in Gedanken versunkener Kirchenvater beim Schreiben in einem Buch. Im rechten Bildfeld ein Memento Mori - Symbol.

Öl auf Holz, ca. 27,5 x 19 cm, in altem Rahmen. Auf der Rückseite der Holzplatte ein Wachssiegel. Altersspuren.

GE4047 Julius Heinrich Bissier, Madonna mit Kind

1800 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Julius Bissier: Freiburg 1892 - 1965 Ascona. Kurzzeitiges Studium an der Karlsruher Kunstakademie. Eng befreundet mit Oskar Schlemmer. Zunächst im Stil der deutschen Romantik wirkend, wandte sich Bissier einer abstrakten Bildsprache zu. Kompositionen mit meditativer Bildaussage und ornamentaler Zeichensprache prägen die freien Formen. Selbst die Signatur mit teils exakter Entstehungsangabe wirkt als gestalterisches Element. Zunächst von 1929 bis 1939 an der Freiburger Universität tätig, zog Bissier sich in der Zeit der Nazi - Diktatur zurück und konnte erst nach einer Ausstellung in Hannover 1958 internationale Anerkennung finden. Teilnahmen an der Documenta in Kassel und den Biennalen in Venedig und Sao Paulo. Seit 1961 in Ascona ansässig, nahm Bissier an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil.

Motiv: „Madonna“. Andächtig blickende Muttergottes mit dem Jesusknaben im Arm.

Tempera auf Holzplatte, Gesamtformat 65,8 x 45,7 cm, Bildausschnitt 30,4 x 21,4 cm. Monogrammiert (in Ligatur) und datiert „JHB 22“, rückseitig handschriftlich bezeichnet vom Künstler “Madonna Jul. H. Bissier 1922 Tempera“. Höchst ausdrucksstarkes und einzigartiges Frühwerk von Julius Bissier.

Provenienz: Seit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg in Frankfurter privatem Familienbesitz. Das Bild wurde vermutlich (nach Aussage der Eigentümer) in einer Frankfurter Ausstellung Bissiers in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre erworben. Vom jüdischen Großvater des heutigen Besitzers wurde es dessen Vater 1956 zur Hochzeit geschenkt.

Das Werk lag dem Archivio Bissier in Ascona zur Begutachtung vor und wurde für authentisch erklärt: „...nach der Begutachtung des Originals des Tempera-Bildes... können wir Ihnen mitteilen, dass es unserer Meinung nach ein Werk aus der Hand des Malers Julius Bissier (1893 - 1865) ist... Das Passepartout ist integraler Bestandteil des Werkes und ist unserer Meinung nach ebenfalls von Julius Bissier angefertigt worden...“ (Schriftliche Mitteilung des Archivio Bissier Ascona an die Eigentümer vom 19. Juni 2017).

Lit.: W. Schmalenbach, Julius Bissier. Frankfurt - Berlin - Wien 1978; weiterhin profund formulierter Artikel auf Wikipedia.

Motiv: Von hohen Felsen und sommerlich grüner Landschaft geprägte mediterrane Küste, an deren abfallender Wand eine Spaziergängerin flaniert.

Öl auf Leinwand, unten links schwer leserlich signiert und datiert (mit Ortsbezeichnung) „Mückm... (?) München 13“, 50,5 x 37 cm, gerahmt. Rückseitig ein kleiner Leinwandflicken, rezent gefirnisst, gerahmt.

GE4049 Ernst Stierhof, Brotzeit im Gewölbekeller

200 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Ernst Stierhof: Geb. München 1918. Zeitweise tätig als Restaurator in Schloß Weißenstein/Pommersfelden. Maler von Genreszenen, v. a. Wirtshausbilder, Weintrinker etc.

Motiv: In einem Gewölbekeller ein Mann bei der Brotzeit mit Rettich. Lächelnd blickt er in einen Keramik - Krug.

Öl auf Leinwand, oben rechts signiert und bezeichnet „Stierhof Mnchn.“, 50 x 40 cm, goldfarbener Rahmen.

Lit.: E. Stierhof, Leben und Werk eines Malers, Rosenheim 1995.

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