Auktion vom 12.8.2017: Gemälde

Objekte 21 bis 30 von 71, Seite 3 von 8

Jan Jacobsz van der Stoffe: Leiden 1611 - 1682. Niederländischer Maler von Reiterszenen, Schlachten und Gefechten, Jagdgesellschaften, Genreszenen. Vertreten in internationalen Museen und Sammlungen, u.a. in Bamberg.

Motiv: Eine mit Gewehren bewaffnete Räuberbande überfällt einen einsam gelegenen Bauernhof, dessen Bewohner sich in Aufruhr wehren.

Öl auf Holz, 50 x 72 cm, unsigniert und unbezeichnet, stilvoller Rahmen. Ein durchgehender horizontaler Riss im Holz, der rückseitig mit Holz versiegelt ist. Auf Messingschild Zuschreibung an J. van der Stoffe.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 32, S. 98; Benezit Bd. 13, S. 266; A. v. Wurzbach, Niederländisches Künstlerlexikon Bd. 2, 1910.

GE4021 Raoul Frank, Schiffe am Ufer der Donau

250 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Raoul Frank: Linz 1867 - 1939 Salzburg. Österreichischer Maler von Marineszenen, mediterranen Landschaften etc. Studium an den Kunstakademien in Graz, Berlin, London und Karlsruhe. Professor an der Münchner Kunstakademie. Beeinflußt von unterschiedlichen Stilrichtungen (Jugendstil, Impressionismus, auch Expressionismus) thematisierte er insbesondere Schiffs-, Fluß- und Meermotive.

Motiv: Zwei an einem Uferkai vor Anker liegende Dampfer an der Donau. Rückseitig handschriftlich bezeichnet „Schiffe an der Donau“. Pastoser Farbauftrag in akademischer Manier.

Öl auf Karton, unten rechts signiert „Raoul Frank“, 21,5 x 29 cm, gerahmt.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 12, S. 359; Benezit Bd. 5, S. 670.

GE4022 Wilhelm Claudius, Waschtag am Waldbach

700 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Wilhelm Ludwig Heinrich Claudius: Hamburg/Altona 1854 - 1942 Dresden. Studium an der Dresdner und der Berliner Kunstakademie. Deutscher impressionistischer Maler von Landschaften, Stilleben, Interieurs, Genreszenen. Zeichner und Illustrator. Mitglied der Willingshäuser Malerkolonie, später der Künstlerkolonie Goppeln bei Dresden.

Motiv: An einem Waldbach wäscht eine Frau unter dem Schutz von Bäumen Wäsche in Begleitung ihrer Tochter, beobachtet von einem Pfeife rauchenden Herrn. Im Hintergrund ein idyllischer Hof mit einem die Gänse hütenden Mädchen.

Öl auf Leinwand, unten links signiert und datiert „Wilh. Claudius 1884“, 50 x 36 cm, prachtvoller, durchbrochen gearbeiteter Rahmen.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 7, S. 60 f.; Benezit Bd. 3, S. 686.

Motiv: Bildnis einer stehenden höfischen Dame in schwarzem Kleid und weißer Halskrause, die im 17. Jahrhundert in weiten teilen Europa modisch verbreitet war. Um den Hals trägt sie goldene Ketten mit Medaillons, an den Händen mit Edelsteinen besetzte Goldringe.

Öl auf Leinwand, im linken Bildfeld bezeichnet und datiert „Aetatis 38 1626“, darunter die schwer lesbare Namensnennung „G. FLE...“(?), (der Künstler oder die Porträtierte ?), doubliert, restaurierter Zustand. Ca. 89 x 67 cm, gerahmt. Ob es sich möglicherweise um den berühmten Stillebenmaler Georg Flegel (Olmütz 1566 - Frankfurt 1638) handeln könnte, ist kaum verifizierbar. Gleichwohl hat Flegel auch Bildnisse und Figuren gemalt, darunter auch zahlreiche Damen mit weißer Halskrause.

Alfred Karl Julius von Schönberger: Graz 1845 - nach 1907 Frankfurt. Landschaftsmaler, Städteansichten. Studium an der Münchner Akademie, Studienreise in Europa, in den Orient und nach Afrika. Tätig in Frankfurt und Kronberg.

Motiv: Blick von einer Anhöhe auf die im Sommerlicht liegende Stadt Königstein im Taunus.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Alf. von Schönberger“, 31 x 46 cm, in originalem Rahmen der Zeit. Altersspuren.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 223.

Nicolas Rousseau: Französischer Maler des 19. Jahrhunderts. Motive sind Landschaften, Tiere und Genreszenen.

Motiv: An einem Teich vorbei spaziert eine Mutter mit ihrem Sohn. In sommerlicher Atmosphäre eine vor dem Dorf weidende und ruhende Herde von Kühen.

Öl auf Leinwand, unten links signiert „N. Rousseau“, doubliert, ca. 38 x 55 cm, stilvoller Rahmen.

GE4026 J. Rödel, Das Duell auf der Waldlichtung

1200 Euro

Auktion vom 12.8.2017

J. Rödel: Möglicherweise handelt es sich um den bei Thieme/Becker, Bd. 28, S. 481 und Benezit Bd. 11, S. 821 f., genannten Künstler Rödel (Vorname nicht bekannt): dieser war Maler, Zeichner, Aquarellist, Lithograph. Seine Lebenszeit war Paris 1859 - 1900. Er fertigte zahlreiche Illustrationen und Karikaturen zum Pariser Leben.

Motiv: Das Duell. Mehrere Personen haben sich auf einer Waldlichtung in dramatischer Szenerie zu einem Duell auf Leben und Tod zusammengefunden. Neben einer Zweispänner - Kutsche stehend, werden die beiden mit Stichwaffen bewaffneten Kontrahenten von ihren Sekundanten umringt. Einer der Kontrahenten im Vordergrund wird von zwei aufgelösten Damen bedrängt, die auf den Anlaß des Zweikampfes zur Wiederherstellung der männlichen Ehre schließen lassen. Äußerst ausdruckskräftige Darstellung, verstärkt durch die ausschließliche schwarz-weiß gehaltene Farbgebung des Gemäldes mit unterschiedlichen Tonalitäten der Graustufen.

Großformatiges, vielfiguriges Gemälde, Öl auf Leinwand, unten rechts signiert und datiert „J. Rödel 1896“, ca. 100 x 170 cm, schwarzer Rahmen.

GE4027 Dame in Tracht 1723 (Magdalena Sigg ?)

200 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Motiv: Frontal gegebenes Halbporträt einer bäuerlich gekleideten Frau mit weißem Halstuch in ländlicher Tracht. In der Linken hält sie eine rote Nelke. Im rechten Bildfeld bezeichnet „Aetatis 35 1723“.

Öl auf Leinwand, ca. 68 x 51 cm, unsigniert, gerahmt.

Rückseitig auf dem Rahmen auf Klebezettel ein handschriftlicher Vermerk: „Inschrift auf dem Bild: Aetatis 35 wahrscheinlich Magdalena Sigg 1725 Siggen (jetzt Unterfarnholz Württemberg)......“. Flächig craqueliert, reinigungsbedürftig.

Möglicherweise 17./18. Jahrhundert.

Motiv: Qualitätvoll ausgeführtes Porträt eines stehenden, mit einem Schwert ausgestatteten adligen Herrn. In rotem Gewand blickt er, das Schwert vertikal zum Körper haltend, den Betrachter an.

Öl auf Holz, unsigniert und unbezeichnet, ca. 112 x 27 cm, ungerahmt.

Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.

Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.

Motiv: Zwei auf ihren Pferden auf der Jagd nach Beute ausschauende Indianer in der amerikanischen Steppe. Beide sind mit Gewehren bewaffnet.

Öl auf Papier, Farbauftrag in impressionistischer Manier, unten rechts signiert „J. Seyler“, ca. 56 x 74 cm (Passepartout), unter Glas großformatig gerahmt.

Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung.

Objekte 21 bis 30 von 71, Seite 3 von 8