Auktion vom 12.8.2017

Objekte 141 bis 150 von 153, Seite 15 von 16

Spindeltaschenuhr Jean Romilly / Paris um 1750. Spindelgang, Schlagwerk. Goldgehäuse mit rückseitiger Darstellung einer Schäferszene in mehrfarbigem Gold reliefiert. Weißes Emailzifferblatt mit römischer Stundenanzeige und arabischer Minuterie. Filigran gearbeitete, mit winzigen Steinen besetzte Zeiger. Platine signiert „Romilly A Paris“. Werk läuft an, geringe Altersspuren, Glas des Gehäuses gelockert. Durchmesser des Gehäuses ca. 4,4 cm. Aufwendig gearbeitete, reich ziselierte Chatelaine in vergoldetem Messing mit abhängender Petschaft.

Länge Chatelaine: ca. 13 cm.

Jean Romilly (1714-1796), bekannter Schweizer Uhrmacher, Sohn des Uhrmachers Pierre Romilly (1681-1717). Jean Romilly war tätig in Paris, wo er 1752 Meister wurde. Er war Urheber zahlreicher Erfindungen im Bereich der Uhrmacherei.

SU7009 Goldemaille - Taschenuhr Abraham Colomby

1400 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Goldemaille-Taschenuhr in zweifachem Gehäuse, Genf, um 1750. Zifferblatt sowie Werk signiert „Abraham Colomby“. Werk- und Gehäusenummer übereinstimmend „9399“. Fein ziseliertes, partiell durchbrochen gearbeitetes Spindelwerk mit Steinbesatz. Glattwandiges , schauseitig verglastes Goldgehäuse, weißes Email-Zifferblatt mit römischer Stundenanzeige und arabischer Minuterie. Die Zeiger durchbrochen gearbeitet, mit Steinbesatz. Aufwendiges Außengehäuse mit farbig emailliertem Bildnis einer jungen Frau, deren Haar-, Ohr- und Broschenschmuck in Form integrierter Steine, wohl Diamantrosen, gearbeitet ist. Umrankt wird das Bildnis von einer doppelten steinbesetzten Schmuckbordüre. Das Zifferblatt rahmend ebenfalls umlaufende steinbesetzte Bordüre. Durchmesser (mit Gehäuse gemessen): ca. 3,8 cm.

Dazu aufwendige Uhren-Kette, an einer Öse undeutlich punziert. Am Ansatz der Kette drei partiell durchbrochen gearbeitete rocaillierte Kartuschen mit reliefierten Darstellungen von Fasces / Rutenbündeln. Länge der Kette: ca. 40 cm, Gewicht der Kette: ca. 34 g.

Pair case watch, signed Abraham Colomby, working 1745-1760. See: G. H. Baillie, Watchmakers and clockmakers of the world, London 1947, p. 64.

Exklusives Brillantcollier, teilbar in zwei Armbänder und eine Brosche. Einzelanfertigung (in Kundenauftrag) von Horst Scheurenberg / Düsseldorf in den späten 1970er Jahren. Prunkvolles Schaustück des Colliers bildet ein auch als Brosche tragbares Mittelstück, handgefertigt aus Platin, gefasst mit 31 Diamanttropfen River Lupenrein (ges. 15,33 ct.) sowie 5 Brillanten River Lupenrein (gesamt 1,69 ct). Die Kette des Colliers läßt sich durch seitliche Verschlüsse und ergänzende Brückenstücke teilen in zwei Armbänder. Beide Weißgold, das eine Armband ausgefasst mit 41 Brillanten River Lupenrein (gesamt 12,46 ct.), das zweite mit 47 Brillanten River Lupenrein (gesamt 7,99 ct.). Gesamt - Karat - Gewicht ca. 37,47 ct.

Sehr gepflegter Zustand, mit Zertifikat von Horst Scheurenberg Düsseldorf, der den Wiederbeschaffungswert des Colliers 1978 mit 250.000 DM beziffert.

Im Original-Etui mit goldgeprägter Krone und Initiale „A. XIII“ für König Alfonso XIII. von Spanien (1886 - 1941). Im Futter des Etuis der Schriftzug des Juweliers „José Fernandez Mayoz (?) / Madrid.

Große, handgravierte, sehr plastische und meisterhafte Lagensteinkamee aus Achat mit dem Brustbildnis der Venus von Arles im Profil nach rechts. Kamee in Gold gefasst und mit 34 russischen Perlen entouriert. Länge: ca. 5,7 cm.

750er Gelbold-Gliederkette mit Anhänger in Form eines Golfschlägers. Länge des Schlägers: ca. 3,5 cm, Gesamtgewicht: ca. 35 g.

GR8000 Erich Heckel, Der Hafen von Ostende (1916)

1500 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Erich Heckel: Döbeln 1883 - 1970 Radolfzell. Maler und Grafiker des Expressionismus in Berlin, Mitbegründer der Künstlervereinigung "Brücke". Als Grafiker schuf Heckel Blätter in allen Techniken, auch hier überwiegt die Darstellung von Landschaft und Mensch. Vertreten ist Heckel in zahlreichen Museen.

Motiv: Der Hafen von Ostende.

Kaltnadelradierung, unten rechts in Bleistift handsigniert „EHeckel“, unten links bezeichnet und datiert „Ostende 1916“, ca. 15,5 x 18 cm, stilvoll unter Glas gerahmt. Vgl. Dube 317.

Lit.: A. u. W.-D. Dube, Erich Heckel. Das graphische Werk, 3 Bde., New York 1964/1974; Benezit, Bd. 6, S. 838f; Thieme/Becker, Bd. 16, S. 207f.; Paul Vogt, Erich Heckel, Recklinghausen 1965.

Karl - Heinz Hansen - Bahia (Karl - Heinz Hansen): Hamburg 1915 - 1978 Sao Paulo (Brasilien). Deutscher Maler und Grafiker des Expressionismus, seit 1947 in Brasilien wohnhaft. Von 1963 - 1965 Professor in Addis Abeba / Äthiopien, weiterhin Professor an der Universität Salvador-Bahia. Im brasilianischen Bahia ist seit 1997 das Hansen - Bahia - Museum ansässig (vgl. www.hansenbahia.com.br).

Vorliegend: 16 farbige Holzschnitte auf aufklappbarem, doppelsetigem dünnem Karton, die Holzschnitte innen entweder halb- oder ganzseitig. Auf der Außenseite jeweils nummeriert und handschriftlich von Hansen-Bahia. kommentiert. Es handelt sich um folgende Themenbereiche: Ein Holzschnitt „Vorwort“, zwei zu „Odysseus“, sieben zu „Lukian“, sechs zur „Ilias“.

Blattformat einfach jeweils ca. 34,5 x 24,5 cm, aufgeklappt ca. 69 x 49 cm. Alle Blätter lose eingelegt in einen braunen Klappkarton mit der handschriftlichen Betitelung „Primeiro Provas Livro Homer e Lukian 1969“.

Offensichtlich sollte die Auswahl der drei Themenbereiche eine geplante Synopse der Werke darstellen.

„Odysseus“ war einzeln bereits 1962 erschienen, Lukian dann 1971 als Einzelausgabe mit 22 Holzschnitten. Homers „Ilias“ wurde von Hansen-Bahia nicht als Einzelmappe thematisiert und veröffentlicht. Es handelt sich somit bei den sechs Blättern zur Ilias um absolute Unikate, die bis dato unbekannt sein dürften.

Handschriftlicher Text des Künstlers Recto zu Holzschnitt Nr. 1: „Hier, lieber Freund, sende ich Ihnen nun meine Griechen. Ob Sie sie so, etwas poppig mögen ? Mir war so, aber ich denke, dass sind gute Holzschnitte. Und, hat das nicht alles etwas von Griechischen Vasenbildern ? Sie wissen das alles besser, durch Sie lernte ich vor 24 Jahren Homer erst kennen. (Neidhardt - Büchertausch am dammtor Bahnhof). Erst mit dem Text könnte das ein Buch werden. Ein frecher Text ! Ob Hauswedell oder Piper ? Ich möchte davon gern eine breitere Auflagenhöhe sehen. Bei Piper bekam mein letztes Buch (sc. „Noah und seine Kinder“) in Frankfurt die Auszeichnung „schönsten Bücher“ ! Versuchen Sie erst dann, wenn Text fertig. Dies ist 1. Modell-Probedruck, Ihr Hansen – Bahia 6. Aug. 1969“.

Verso: „Zum Text – Vorwort ca. 8 Seiten Maschinentext. Mit diesen Holzschnitten kehre ich Bahia den Rücken. Seit „Raub der Sabinerinnen“ eine neue Phase ?

Aber letzte Fernsehsendung Holzschnittfilm Mainz, sagte man schon 1962: muss denn so ein Damenschneider unbedingt Euch Damen schneiden „ ! Das blieb bis zu den Griechen, auch so kann man Bahia in Holz schneiden.

Vorwort eben aus all dem von den Griechen bis zu Hansen-Bahia eben und alldem, was er in Holz schnitt - und wie er sich das Du mit Homer und Lukian so vorstellt. Von Liebe, Hurerei und Krieg, Mädchen und Heldensöhnen“.

Text zu Holzschnitt Nr. 16: „Ich sehe das alles nur vom Buch und Hersteller. So und so viele Seiten und dann sehr gut gedruckt. Schluss-Bild- sterbende Erigone – das wärs mit den Griechen wie ich sie hier am Strand von Bahia in Holz geschnitten habe. Ob Sie nun Lukians Hetärengespräche - oder sonst was nehmen – ob Ilias ? Ich denke mir, dass Sie zu diesen Bildern auch den Text wissen. Die zwei zum Odysseus sind gebundener, das andere Zeugs mit Gruppensex, Liebe, nacktem Krieg ist soviel bei diesen Griechen los - da gibt es auch Text. Vielleicht ganz frei ? Ihre Sache. Erste Proben. Die Drucke werden noch besser !“.

Darüber hinaus hat Hansen-Bahia alle Blätter mit Einzelvermerken für den Druck handschriftlich versehen.

Erschienen sind als Ausgaben „Die Abenteuer des Odysseus. 12 Holzschnitte (zuzüglich Titelbild). Hamburg/Darmstadt 1962“ sowie „Lukian - Die Hetärengespräche. Deutsch von Chr. M, Wieland. 22 zweifarbige Holzschnitte Hamburg 1971. Auch als Vorzugsausgabe (Mappenwerk)“. Die hier vorliegenden sechs Holzschnitte zu Homers Ilias sind nicht publizierte Unikate: der Zyklus Ilias wurde nicht veröffentlicht.

Lit.: Katalog Hansen-Bahia. Hamburg 1960. (Mit Texten von P. M. Bardi, Jorge Amado, Remigius Netzer u. a.) Köln 1960; Hansen-Bahia. Stationen und Wegmarken eines Holzschneiders', Hamburg 1960; ausführlich auch der Wikipedia - Artikel mit weiterführender Literatur.

Henri de Toulouse Lautrec: Albi 1864 - 1901 Schloß Malromé. Französischer Maler und Grafiker des Postimpressionismus.

Motiv: “La loge au mascaron doré“ (Die Loge mit der goldenen Maske) von 1893.

Farb - Lithographie, oben rechts in der Platte Ligaturmonogramm im Kreis, Blattformat ca. 31 x 24 cm, unter Glas gerahmt.

Lit.: Vgl. den ausführlichen Artikel in Wikipedia.

Alfred Kubin: Leitmeritz 1877 - 1959 Zwickledt. Zeichner, Grafiker und Schriftsteller. Studium an der Münchner Akademie. Mitglied des „Blauen Reiters“, stilistisch u. a. dem Symbolismus verpflichtet, wird er 1937 Professor.

Titel: „ein Totentanz von Alfred Kubin“. Untertitel: „Die Blätter mit dem Tod. Bei Bruno Cassirer * Berlin 1918“. In der Mappe enthalten 24 Strichätzungen, ca. 35 x 28 cm, gebunden in Halbpergament. Altersspuren, Gesamtauflage 50 Exemplare, gedruckt bei Otto v. Holten Berlin.

Lit.: Ausführliche Literaturhinweise im Wikipedia - Artikel zu Alfred Kubin.

Rembrandt van Rijn: Leiden 1606 - 1669 Amsterdam.

Motiv: Jesus mit seinen Eltern vom Tempel heimkehrend.

Radierung, unten rechts bezeichnet und datiert „Rembrandt 1651“, ca. 9,5 x 14 cm, auf Karton aufgeklebt, unter Glas gerahmt. Beschnitten, obere rechte Ecke gerissen.

Objekte 141 bis 150 von 153, Seite 15 von 16