Auktion vom 20.3.2021: Gemälde

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Van Bemmel, Familie deutscher Genre-, Landschafts- und Schlachtenmaler, im 18. Jahrhundert tätig für die fürstlichen Höfe in Ansbach, Würzburg und Bamberg. Peter von Bemmel (Nürnberg 1685–1753 Regensburg) gilt als der Begründer der Nürnberger Landschaftsmalerschule und wird auch als „Gewitterbemmel“ bezeichnet. Vgl. weitere Familienmitglieder, die als Maler zu Bekanntheit gelangten: Thieme/Becker Bd. 3, S. 285 ff. Hier zu nennen z. B. Christoph v. B., Georg Chr. Gottlieb v. B. I., II., und III., sowie Karl Sebastian und Joh. Kaspar v. Bemmel.

Motive: 1. Romantische nächtliche Uferlandschaft mit Torweg und Architekturstaffage bei grellem Vollmond.

2. Nächtliche Landschaft mit einem von dörflichen Gebäuden umgebenem See, auf dem zwei Fischer in einem Kahn ihr Netz einholen. Im linken Bildfeld am Himmel ein sich entladender Blitz, typisch für die Werke Peter von Bemmels.

Beide Gemälde Öl auf Leinwand, ca. 65 x 90 cm, doubliert,gerahmt, Altersspuren.

Provenienz: Bamberger Privatsammlung.

Lit: Thieme/Becker Bd. 3, S. 285 ff.; Benezit Bd. 2, S. 81 f.

Alfredas Satas: Kaunas (Litauen) 1948 - 2014. Litauischer Künstler mit breiter Ausrichtung in seinen Motiven: Surreale Landschaften, Architektur, Natur, Stilleben etc. Studium am Vilnius Art Institute.

Motiv: „Palazzo“ (so rückseitig vom Künstler handschriftlich auf der Leinwand bezeichnet). Dargestellt ist der Regierungssitz des US-amerikanischen Präsidenten, das Weiße Haus in Washington. Der Präsidentenpalast ist in der künstlerischen Interpretation dreifach in einem Motiv thematisiert: Seriell wiederholt sieht der Betrachter bei genauerem Hinsehen das Weiße Haus mit Freitreppe, Säulen und Balustrade in drei unterschiedlichen Größen ineinander verschachtelt. Der Künstler spielt mit dem Gegensatz von weiß und schwarz, er zeigt das Weiße Haus in schwarzer Darstellung. Ebenso wie das Ineinander - Verstricktsein des Motivs mag auch die „Schwarzmalerei“ auf die Politik verweisen. Rückseitig signiert, lokalisiert, betitelt und datiert: „Manhattan 89, White House Series 33“ 41“ (amerikanische Inches) sowie Signatur „Satas“.

Öl auf Leinwand, changierende Schwarz in Schwarz - Technik, ca. 85 x 120 cm. Gemälde Litauen, litauischer Künstler.

Otto Pippel: Lodz 1878 - 1960 München. Landschafts-, Interieur- und Bildnismaler, tätig in Planegg bei München. Einer der großen süddeutschen Spät-Impressionisten. Pippel studierte in Straßburg, Karlsruhe und Dresden. Werkschwerpunkte bilden seine Gebirgslandschaften sowie Ballett-Szenen, Interieurs, Stillleben, Stadtveduten und Figürliches. Werke von Otto Pippel finden sich in zahlreichen deutschen Museen, beispielsweise in München, Bonn und Mainz.

Motiv: Aufführung im Cuvillies - Theater München. Blick auf den Bühnenaufzug eines Salon - Interieurs. Szene mit drei Schauspielern bzw. Opernsängern an einem mittig stehenden Tisch. Im Bildvordergrund das Theater - Orchester mit dem Dirigenten. Am rechten Bildrand angedeutet Ränge des Theaters.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert und undeutlich datiert, 41 x 51 cm.

Lit.: Münchner Maler im 19. und 20 Jahrhundert Bd. 6, S. 185 - 187; Thieme/Becker, Bd. 27, S. 77.

Kurfürst Max III. Joseph ließ das Cuvillies - Theater von 1751 bis 1755 nach Plänen von François Cuvilliés d. Ä. in der Münchner Residenz errichten. Es wird als das bedeutendste Rokokotheater Deutschlands bezeichnet und erlebte zahlreiche prunkvolle Inszenierungen von Barockopern, u. a. 1781 die Uraufführung von Mozarts "Idomeneo".

GE4013 Oskar Mulley, Bergbauernhof in den Alpen

14000 Euro

Auktion vom 20.3.2021

Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stilllebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.

Motiv: Alpiner Berghof, dominant in naher Teilansicht gegeben. Am hölzernen Balkon trocknende Wäschestücke, darunter an einem der beiden Fenster kräftig rot blühende Blumen. Zwischen dem Bauernhof und der links gelegenen Scheune mit Holzlege wird der Blick des Betrachters in die Tiefe und Weite der Bergwelt geleitet, zwischen deren kahlen Gipfeln sich Schneefelder erhalten haben. Der Durchblick zwischen den Gebäuden in die dunklen Tiefen der Berge ist eine immer wiederkehrende Konstante, eine Art Kontinuum in den Gebirgsmotiven Mulleys.

Öl auf Leinwand, 105 x 80 cm, unten links signiert „Mulley“, im Original - Rahmen (117 x 99 cm). Auf der Leinwand - Rückseite vom Künstler in breiter Schrift von Hand signiert „MulleyOskar“. Das in die 1930er Jahre zu datierende Gemälde ist in ausgeprägter Spachteltechnik ausgeführt. Auf der Rückseite oben mittig ein etwa 2 cm horizontal verlaufender, nicht durch die Farbschicht reichender Leinwand - Anriss. Vorderseitig wenige minimale Farb - Abplatzungen. Provenienz: aus langjährigem (nachweislich seit 1961), süddeutschem Privatbesitz.

Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260.

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