Auktion vom 12.8.2017

Objekte 61 bis 70 von 153, Seite 7 von 16

Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.

Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.

Motiv: Zwei auf ihren Pferden auf der Jagd nach Beute ausschauende Indianer in der amerikanischen Steppe. Beide sind mit Gewehren bewaffnet.

Öl auf Papier, Farbauftrag in impressionistischer Manier, unten rechts signiert „J. Seyler“, ca. 56 x 74 cm (Passepartout), unter Glas großformatig gerahmt.

Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung.

GE4030 Peter Krämer II., Mönch mit Weinkrug

400 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Peter Krämer II.: Philadelphia 1857 - 1936 Diessen/Ammersee. Sohn des Malers gleichen Namens (Zweibrücken 1823 - 1907 Brooklyn). Studium an der Stuttgarter und seit 1874 an der Münchner Kunstakademie, u. a. bei Carl Marr. Maler von bäuerlichen Motiven und Genreszenen, Weintrinkern, Pfeiferauchern und Musikanten.

Motiv: Ein sitzender Mönch in weißer Kutte blickt in einen von ihm leicht schräg gehaltenen Keramikkrug.

Öl auf Leinwand, unten links signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung „Peter Krämer 1879 München“. Ca. 77 x 61 cm, prunkvoller Rahmen der Zeit (110 x 95 cm).

Lit.: Thieme/Becker Bd. 21, S. 379; Benezit Bd. 8, S. 28.

Hans Walter Beyer: Bern 1878 - 1963 Ftan. Schweizer Landschaftsmaler, insbesondere Gebirgsmotive, Genreszenen. Studium in Wien, tätig u. a. in Bern, München und Paris. Beyer fertigte auch Skulpturen.

Motiv: Von Felsen geprägte alpine Wiesen - Landschaft im Hochsommer. Im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel mit dem Arolla - Gletscher in den Walliser Alpen.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „H. Beyer“, 24 x 36 cm, gerahmt. Kleine Farbabplatzungen.

Lit.: Vollmer Bd. 1, S. 202.

Laurent Deroy: Paris 1797 - 1886. Französischer Landschafts- und Genremaler, Städteansichten, Architektur, Tierdarstellungen. Auch Aquarellist und Lithograph. Regelmäßige Ausstellungsbeteiligung am Pariser Salon, Aufenthalt in Brasilien.

Motiv: Im Bildzentrum eine vor einem Kloster laufende Ziegenhirtin, einen Gemüsekorb auf dem Kopf tragend. Vor der von hohen Bäumen gesäumten Klosteranlage ein am Eingang stehender Mönch in Kutte. Im Hintergrund eine dicht bewaldete Hügelkette.

Öl auf Leinwand, rückseitig auf der Leinwand handschriftlich (möglicherweise vom Künstler selbst) bezeichnet „N° 46 L. v. Deroy“, 36 x 44 cm, rezent gefirnisst, goldfarbener Rahmen.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 9, S. 99; Benezit Bd. 4, S. 467.

GE4033 Pierre Boffin, Ein Sommertag am Badesee

1700 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Pierre Boffin (bürgerlich: Hugo Joseph Winz): Aachen 1907 - 1992 Voerde. Deutsch - französischer Maler des Expressiven Realismus. Tätig u. a. in Paris und in Düsseldorf, zahlreiche internationale Ausstellungen. Landschaften und Figuren stehen im Zentrum seines Wirkens.

Motiv: An einem Badesee hat sich eine große Anzahl von nackten und auch sommerlich gekleideten Frauen versammelt. Unter schattigen Bäumen genießen die Damen den Sommertag, einige sind auf dem Weg an den See.

Öl auf Karton, unten rechts signiert „Pierre Boffin“, 70 x 100 cm, bronzierter Rahmen.

Hans (Johann Reinhard) von Marees: Elberfeld 1837 - 1887 Rom. Deutscher Maler, Zeichner und Grafiker. Motive sind Porträts, Landschaften, Militärisches.

Vorliegende Motive: Auf einem Blatt doppelseitige Studien zweier männlicher Akte: Recto: Frontales Bildnis eines stehenden nackten Mannes mit einem Schwert in der Rechten. Verso: Seitlich gegebenes Bildnis eines stehenden nackten Mannes in Ausfallschritt, ein Schwert in der Rechten haltend.

Jeweils Bleistift/Kohle (?) auf grauem Papier (mit Knicken), Passepartout (nicht geöffnet, potentielle Bezeichnung nicht verifiziert). Format ca. 42 x 27,5 cm, unter Glas gerahmt. Verso mit Blattzählung „4°“. Auf dem Rahmen von dritter Hand Zuschreibung an Hans von Marees.

R. Hürtels: Möglicherweise (rheinischer/niederländischer ?) Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sollte es sich um ein noch nicht bekanntes Synonym für Karl Kaufmann handeln, da der Name Hürtels nicht verifiziert ist ? Karl Kaufmann: Neuplachowitz 1843 - 1901 Wien. Österreichischer Landschafts- und Architekturmaler, Städteansichten (insbesondere von Venedig), orientalische Motive. Studium an der Wiener Kunstakademie. Kaufmann signierte unter zahlreichen Pseudonymen.

Motiv: In nächtlicher Atmosphäre sammeln zahlreiche Menschen Seegetier und Muscheln am verschneiten und vereisten Strand. Am linken Bildrand eine Windmühle unter dem wolkenverhangenen Mondhimmel.

Öl auf Leinwand, qualitätvolle Ausführung in akademischer Manier, unten rechts signiert und datiert „R. Hürtels 1890“, 56 x 81 cm, originaler Rahmen der Zeit.

Alexander Keirincks (auch: (Keirincx, Keerinx, Keerinck, Keirinck, Carings, Cierings): Antwerpen 1600 - 1652 Amsterdam. Barocker Landschaftsmaler, bis 1626 tätig in Antwerpen, ab 1636 als Maler in Amsterdam nachweisbar. Auch mythologische und religiöse Motive. Um 1640 Aufenthalt in England und Schottland. Hauptsächlich Waldmotive unter starkem Einfluß von Claude Lorrain.

Motiv: Sommerliche Waldlichtung mit weitem Blick auf einen säulenumstellten Rundtempel. Im Bildvordergrund eine Gruppe junger Frauen (Nymphen ?) mit Blumenkörben in Richtung des Tempels laufend. Im Hintergrund die Umrisse eines Schlosses.

Öl auf Leinwand, ca. 75 x 100 cm, doubliert, restauriert, ein rückseitiger runder Flicken, goldfarbener Rahmen (ca. 87 x 111 cm). Rückseitig auf dem Rahmen das Klebeetikett des englischen Restaurators „H. Stanley Bynon (...) Newcastle upon Tyne“. Das Gemälde stammt möglicherweise aus der Zeit um 1640, als Keirincks im Auftrag des englischen Königs Karls I. in London und in Schottland tätig war.

Lit.: Vgl. Thieme/Becker Bd. 20, S. 77; Benezit Bd. 7, S. 733 f.

GE4037 Russische Ikone Nikolaus von Myra

500 Euro

Auktion vom 12.8.2017

Große gewölbte Holztafel mit zwei Rückseiten-Sponki, schauseitig Kowtscheg. Eitempera auf Kreidegrund auf Holz, Russland, wohl 18. Jahrhundert. Dazu separater, von der Ikone gelöster und auf eine Holzplatte montierter Oklad.

Darstellung des Heiligen Nikolaus, die Rechte im Segensgestus, mit der Linken das geschlossene Evangelium haltend. Auf Schulterhöhe zwei Rundmedaillons mit Christus und der Gottesmutter. Altersspuren, partiell Übermalungen, ca. 48 x 38 cm.

Oklad aus Messing, versilbert, mit reliefiert gearbeitetem und mit Schweifwerk-Ornamentik ziseliertem Bischofsornat sowie appliziertem Messing-Nimbus. Umlaufend getriebene Bandelwerk- Bordüre. Altersspuren, partiell berieben, ca. 48 x 38 cm.

Rußland, Ende 19. Jahrhundert. Tempera auf Holz, vergoldeter Silber-Oklad, dieser punziert: 84 zolotniki, Moskau, Beschaumeister „RV“ in kyrillischen Buchstaben, Datierung 1891, Meisterpunze „NS“ in kyrillischen Buchstaben.

Darstellung der Vision des Heiligen Sergius. Mittig die Gottesmutter Maria, in ihrem Gefolge die Apostel Petrus und Johannes. Vom Betrachter aus gesehen rechts vor Maria kniend der Heilige Sergius. Im Oklad kirchenslavischer Titulus.

Altersspuren, ca. 18,5 x 15 cm.

Objekte 61 bis 70 von 153, Seite 7 von 16