Auktion vom 20.8.2022

Objekte 31 bis 40 von 126, Seite 4 von 13

David Teniers I., der Ältere: Antwerpen 1582 - 1649. Flämischer Maler. Von 1600 bis 1605 in Rom tätig, kehrte er danach nach Antwerpen zurück. Kirchen- und Landschaftsmaler, bäuerliche Motive, monumentale Historiengemälde, mythologische Szenen, biblische Darstellungen, Märkte, Dorffeste etc. Beeinflußt von Rubens und Caravaggio.

Motiv: Kleines dörfliches Zusammentreffen mehrerer Personen vor einem Bauernhaus. Unter wolkigem Himmel im Hintergrund eine Kirche in der weiten Landschaft.

Öl auf Holztafel, unten links in Ligatur monogrammiert „D.T.“, 25 x 32 cm, in schwarzem Rahmen. Partiell retuschiert, Altersspuren, reinigungsbedürftig.

Barli Sasmitawinata: Bandung / Java / Indonesien 1921 - 2007. Indonesischer Maler, Zeichner und Illustrator. Ausbildung bei lokalen Malern. In den 1950er Jahren Studium an der Academia Grande de la Chaumière in Paris und an der Academy of Fine Art in Amsterdam. Danach Rückkehr nach Bandung / Indonesien. Seine Gemälde zeigen realistische Szenen in kräftigen Farben. Barli Sasmitawinata gelingt es in seiner Darstellung, das südliche Licht atmosphärisch einzufangen. Zahlreiche internationale Auszeichnungen. Eine Sammlung ist im Museum in Bandung öffentlich zugänglich.

Motiv: Reges Marktreiben in einem indonesischen Dorf. Vor eng stehenden Hütten mehrere Frauen bei der Arbeit an ihren Ständen.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Barli“, 60 x 90 cm, heller Rahmen. Darstellung in kräftigem Kolorit und pastosem Farbauftrag.

Meister der Barockzeit.

1. Fein ausgeführtes Porträt des Adam Friedrich von Seinsheim (Regensburg 1708 - 1779 Würzburg). Fürstbischof von Würzburg und Bamberg. In seiner Zeit erlebte Schloß Seehof bei Bamberg eine Blütezeit, die Würzburger Residenz sowie die Basilika Vierzehnheiligen ließ er vollenden, er erhob die Bamberger Academia Ottoniana zur Universität und führte die allgemeine Schulpflicht ein.

Öl auf Leinwand, Format ca. 78 x 61 cm, wohl originaler Rahmen der Zeit, Altersspuren.

2. Nicht identifizierter hoher katholischer Geistlicher, 18. Jahrhundert. Links schwer lesbare vierzeilige Beschriftung

„Dominus (?)........Ernest. (?) Adolphus

.........Bartholm. Eccl. Equestris

......................Canonicus

.............................. (?)“

Öl auf Leinwand, 84 x 66 cm, rückseitig vier kleinere Flickstellen, Altersspuren, teils Farbfehlstellen, flächig craqueliert etc., gerahmt.

GE4004 Küchenszene mit gestopfter Gans

400 Euro

Auktion vom 20.8.2022

Wohl Frankreich um 1720/50.

Motiv: Ein Ehepaar, an einem Küchentisch sitzend: Während die Frau - den Blick seitlich nach hinten zu einer vermutlich anwesenden dritten Person gewandt - eine gerupfte Gans stopft, hat ihr Gemahl seinen rechten Zeigefinger zu den Lippen geführt. Mit Blick auf eine mit Maronen gefüllte Zinnschale und daneben liegenden roten Äpfeln verfolgt er die kulinarische Präparation der Gans.

Öl auf Leinwand, unsigniert, 80 x 105 cm, doubliert. Altersspuren, reinigungsbedürftig. In schmalem goldfarbenem Rahmen.

Isidore Pils: Paris 1813 - 1875 Douarnenez. Französischer Maler und Aquarellist, Schüler von Lethière und F. - E. Picot. Ausstellungen an der Académie des Beaux - Arts. Nach einem längeren Rom - Aufenthalt kehrt Pils 1843 nach Paris zurück. Studienaufenthalte in Kleinasien und auf der Krim. Seine Motive sind Bildnisse, Akte, Genrebilder, Pferde, Schlachtenszenen, religiöse Themen, mythologische Darstellungen sowie Architektur - Malerei. Pils schuf im Auftrag Napoleons III. mehrere Gemälde. Seit 1863 Professor an der Académie, Mitglied der Ehrenlegion. Pils ist vertreten in zahlreichen Museen und Sammlungen.

Motiv: Seitlich gegebenes Kopfbildnis eines bärtigen Mannes mit heller, den ganzen Kopf umschlingenden Kopfbedeckung und brauner Kopfbinde. Vermutlich ein Kabyle, ein Mitglied einer in Nord - Algerien ansässigen Berber - Ethnie.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „I. Pils“, ca. 41 x 32 cm, dunkler Rahmen (teils beschädigt). Altersspuren, verschmutzt, zwei kleine Leinwand - Löcher im oberen und unteren Kopfbereich des Mannes, teils craqueliert.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 27, S. 47 f; Benezit Bd. 10, S. 939 f.

Franz Quaglio: München 1844 - 1920 Wasserburg/Inn. Studium an der Münchner Kunstakademie, Schüler von Franz Adam. Seine Motive sind Genreszenen, ländliche Darstellungen, Soldatenleben, Reiterbilder, Tiere etc.

Motiv: Rastende Soldaten in einem sommerlichen Feldlager neben ihren Zelten. Während die Pferde grasen, wird einem Soldaten neben einem kräftigen Laubbaum vom Barbier das Haar geschoren.

Öl auf Holz, unten rechts signiert und datiert „Franz Quaglio 1899“, 22 x 27 cm, in prunkvollem teilvergoldeten Stuckrahmen mit Eichenlaubdekor (52 x 58 cm).

Provenienz: Langjähriger süddeutscher Privatbesitz (drei Generationen).

Lit.: Thieme/Becker Bd. 27, S. 493; Benezit Bd. 10, S. 334.

Albert Gabriel Rigolot (Paris 1862-1932), tätig in Paris, wo er zunächst bei den Malern L. G. Pelouse und A. Allongé in die Lehre ging. Bereits seit Ende der 1880er Jahre Teilnahme an den Ausstellungen des Salon des Artistes Français. Inspiriert durch einen Aufenthalt in Algerien 1896 wendet sich Rigolot orientalischen Motiven zu und wird Mitglied der Société des Peintres Orientalistes Français. Im Jahr 1900 Auszeichnung mit einer Silbermedaille auf der Pariser Weltausstellung.

Die Landschafts - Sujets Rigolots stehen in ihrer realistischen Ausschnitthaftigkeit unter dem Einfluss der Maler von Barbizon. Ohne idealisierende Beseeltheit schildert Rigolot seine eigene Seherfahrung.

Motiv: Blick auf ein an einem Waldsee gelegenen Gutshof mit Haupthaus und mehreren Anbauten. Im Vordergrund drei nahe der Wasseroberfläche Mücken jagende Schwalben. Der Blick des Betrachters wird über den Wasserspiegel in die Tiefe geführt und von Bäumen am linken Ufer und hinter dem Gehöft von dichtem Baumbestand begrenzt.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „ARigolot“, 55 x 47,5 cm, mit Rahmen (ca. 71 x 54 cm). Originaler unrestaurierter Zustand, partiell leicht verschmutzt, Altersspuren. Stuckierter Rahmen mit Akanthusblatt - Relief.

Rahmen mit Patent - Stempel „Breveté S.G.D.G.“ und weiterem Stempel mit Anker, Schlangenstab und den Initialen „LF“.

Provenienz: Durchgehend in süddeutschem Privatbesitz seit Ende der 1920er Jahre.

Lit.: Thieme/Becker, Bd. 28, S. 356; Benezit, Bd. 11, S. 705.

Rudolf Epp: Eberbach 1834 - 1919 München. Maler der Münchner Schule. Studium in Karlsruhe und an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seine Motive sind insbesondere ländliche Genreszenen, Figuren, Landschaften, Bildnisse. Epp ist vertreten in zahlreichen Sammlungen und Museen.

Motiv: Leicht seitlich gegebenes Brustbildnis eines Mädchens in bayerischer (?) Tracht mit Krempenhut, rotem Halstuch und schwarz - weißem Dirndl.

Öl auf Holz, unsigniert/unbezeichnet, 18 x 14 cm, in prachtvollem getrepptem, goldfarbenem Stuckrahmen mit Eichenlaub- und Blütendekor.

Lit.: Saur AKL Bd. 34, S. 221.

Stanislaus Stückgold (auch Stanisław, Stanislas): Warschau 1868 - 1933  Paris. Polnisch - deutsch - französischer Maler. Studium der Chemie und Philosophie in Zürich und in Paris an der Sorbonne. Als Chemiker zunächst in Berlin, Düsseldorf und in Warschau tätig, dann auch in Eisenbahn- und Schiffsbetrieben. 1905/6 an der polnischen Revolution gegen Russland aktiv, wurde er in Moskau und St. Petersburg inhaftiert. Danach studierte Stückgold an der Warschauer Kunstakademie, floh bereits 1906 vor den Russen nach München. Seit 1908 mit seiner Frau in Paris ansässig, wurde er Schüler von Henri Matisse und lernte Henri Rousseau kennen. 1913 Übersiedlung nach München, ab 1923 erneut in Paris ansässig.

Werkschwerpunkte Stückgolds sind ausdrucksstarke Landschaften, Stillleben und expressive Bildnisse in kräftigem Kolorit. Oft finden sich symbolistische Sujets in seinen Gemälden.

Motiv: Neben im grellen Sonnenlicht stehenden grünen Bäumen eine in einem weiten Park auf einer Lichtung sitzende junge Frau mit Baby auf dem Schoß. Rechts hinter ihr ein nicht identifizierbares Wesen.

Öl auf Platte, unten rechts monogrammiert „StSt“, ca. 60 x 74 cm, gerahmt.

Lit.: Stanislas Stückgold 1868-1933: Ausstellungs - Katalog Städt. Museum Wiesbaden; A. Salmon, Stanislas Stückgold 1868-1933, Paris 1954; Stanislas Stückgold, Ausstellungs-Katalog Galerie U. Opper, Kronberg 2020; Vollmer, Bd. 4, S. 383; Benezit Bd. 13, S. 330.

GE4010 Stanislaus Stückgold, Selbstbildnis

300 Euro

Auktion vom 20.8.2022

Stanislaus Stückgold (auch Stanisław, Stanislas), Warschau 1868 - 1933  Paris. Polnisch - deutsch - französischer Maler. Studium der Chemie und Philosophie in Zürich und in Paris an der Sorbonne. Als Chemiker zunächst in Berlin, Düsseldorf und in Warschau tätig, dann auch in Eisenbahn- und Schiffsbetrieben. 1905/6 an der polnischen Revolution gegen Russland aktiv, wurde er in Moskau und St. Petersburg inhaftiert. Danach studierte Stückgold an der Warschauer Kunstakademie, floh bereits 1906 vor den Russen nach München. Seit 1908 mit seiner Frau in Paris ansässig, wurde er Schüler von Henri Matisse und lernte Henri Rousseau kennen. 1913 Übersiedlung nach München, ab 1923 erneut in Paris ansässig.

Werkschwerpunkte Stückgolds sind ausdrucksstarke Landschaften, Stillleben und expressive Bildnisse in kräftigem Kolorit. Oft finden sich symbolistische Sujets in seinen Gemälden.

Motiv: Leicht seitlich gegebenes Brustbildnis des Künstlers. In rot - rosé - violettfarbenem Kolorit ausgeführtes Selbstbildnis Stückgolds mit farblich angeglichenem Sakko.

Öl auf grober Leinwand, unten rechts monogrammiert „StSt“, ca. 40 x 31 cm, hellbrauner Rahmen. Auf der Leinwand rückseitig Klebe-Etikett „Der Inventurbeamte der Gemeinde Dornach“.

Lit.: Stanislas Stückgold 1868-1933: Ausstellungs - Katalog Städt. Museum Wiesbaden; A. Salmon, Stanislas Stückgold 1868-1933, Paris 1954; Stanislas Stückgold, Ausstellungs - Katalog Galerie U. Opper, Kronberg 2020; Vollmer, Bd. 4, S. 383; Benezit Bd. 13, S. 330.

Objekte 31 bis 40 von 126, Seite 4 von 13