Auktion vom 28.1.2023

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Ludwig Müller - Cornelius: München 1864 - 1946. Landschafts- , Tier- und Personenmaler, insbesondere ländliche Motive mit Bauernhäusern, Pferdegespannen, Ernteszenen, Dorf- und Städteansichten sowie Gebirgsmotive.

Motiv: Vor einem Bauernhaus zwei Frauen und ein Kutscher im Gespräch. Neben den Personen die Vierspänner - Kutsche neben einem idyllischen Flußlauf vor der Kulisse einer fernen Hügelkette.

Öl auf Holz, unten rechts signiert „LMüller Cornelius“, ca. 24 x 32 cm, in originalem Prunkrahmen. Rückseitig auf dem Rahmen ein fragmentiertes Etikett, auf der Bild - Rückseite die Buchstaben-/Zahlenfolge „L II / 3655“.

Lit.: Benezit Bd. 9, S. 956 f.

Hercules de Cerf: Französischer Miniaturmaler der Biedermeierzeit um 1830. Tätig wohl im Elsaß und in Deutschland. In seinen Arbeiten vergleichbar mit Louis Marie Autissier.

Motiv: Fein ausgeführtes, seitlich gegebenes Miniatur - Halbbildnis einer jungen Dame in weißem Kleid mit blauem Gürtelband. Den Blick zum Betrachter gewandt, trägt sie eine feine Rüschenhaube, die der Künstler in meisterhafter Manier darstellt. Die Gesichtszüge und das Kolorit der Haut sind in gleicher Weise in meisterlicher Ausführung gehalten.

Öl auf Holz, unsigniert/unbezeichnet, ca. 9,1 x 6,6 cm, gerahmt. Rückseitig auf dem Rahmen handschriftlich in Bleistift bezeichnet „H. de Cerf ...1848“. Provenienz: Tajan Paris; zuletzt süddeutsche Privat - Sammlung.

Lit.: Vgl. Leo R. Schidlof, The Miniature in Europe, Bd. 1, Graz 1964, S. 134; Bd. 3, Taf. 111 (Herren- Bildnis als Miniatur).

GE4013 Lea Reinhardt, Antiquitäten - Stillleben

300 Euro

Auktion vom 28.1.2023

Lea Reinhart : Brünn 1877-1970 Wien. Österreichische Bildnis- und Miniaturmalerin, Genredarstellungen, Interieurs, Stillleben,

Motiv: Tischstillleben in einem Salon mit rotem Vorhang. Auf dem Tisch liegend eine gehäkelte weiße Decke, darauf drapiert ein Kästchen, eine Porzellanfigur, eine feuervergoldete Tischuhr, eine Flasche bzw. ein Flacon und zwei Rosenblüten. Des weiteren eine lange Kette.

Öl auf Holz, am rechten Bildrand mittig signiert „L. Reinhardt“, 26 x 21 cm, in aufwendig durchbrochen gearbeitetem goldfarbenem Prunkrahmen (45 x 38 cm). Unter Glas gerahmt.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 28, S. 128; Benezit Bd. 11, S. 547.

Jan Hackaert: Amsterdam 1628 - um 1700. Niederländischer Maler und Radierer. Seine Motive sind ideale und realistische Landschaften, Gebirgsdarstellungen, Waldlandschaften, Jagdgesellschaften, Hirtenmotive und Wildtiere Europas. Die Figurenstaffage in seinen Gemälden wurde teils von befreundeten Künstlern wie N. Berchem oder J. Lingelbach ausgeführt. Zwischen 1653 und 1657 Reisen in die Schweiz sowie 1658 nach Tirol und Südtirol.

Motiv: Neben hohen Laubbäumen an einem nahen Fluß rastet ein Paar von Bettlern mit seinen beiden Kindern, von denen eines einen Reiter mit erhobenem Hut anbettelt. Im Hintergrund zwei weitere Reiter. Auf dem linken Flußufer zieht ein Treidler mit drei Pferden ein Schiff flußaufwärts, am diesseitigen Ufer ein Fischer mit einer Reuse. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses eine Burg auf einer bewaldeten Anhöhe, im Hintergrund weite Hügellandschaft unter blauem, teils wolkenverhangenem Himmel.

Öl auf Leinwand, unten links neben einem Felsblock in Majuskeln signiert „HACKAERT“, doubliert, ca. 82 x 127 cm (mit rezentem Rahmen: ca. 101 x 145 cm).

Lit.: Thieme/Becker Bd. 15, S. 407 f.; Benezit Bd. 6, S. 648.

Provenienz: Auktion Neumeister 1988, Pos. 332 a; danach süddeutsche Privatsammlung.

Heinrich Steinhagen: Wismar 1880 - 1948 Rahlstedt. Maler, Bildhauer und Grafiker. Seine Motive sind Landschaften, Personen, Marinebilder, Genreszenen, Tiere (Pferde), Akte, Motive der Arbeitswelt, Stillleben etc. Mitbegründer der Hamburgischen Sezession. Von den Nationalsozialisten wurde er als „entartet“ eingestuft und inhaftiert, „weil er in Trauer um seinen gefallenen Sohn den Diktator Hitler öffentlich beschimpft hatte“ (Wikipedia).

Motiv: Boote und Ausflugsschiffe auf der sommerlichen Alster, die vor der Kulisse des Uhlenhorster Fährhauses an der Alster in Hamburg fahren.

Öl auf Karton, unten rechts signiert „Steinhagen“, 39 x 48,5 cm, ungerahmt. Altersspuren, reinigungsbedürftig.

Auf der Rückseite vom Künstler in breiten Lettern handschriftlich bezeichnet „Alsterstimmung b/Fährhaus Steinhagen“.

Lit.: Karin von Behr, Heinrich Steinhagen 1880-1948. Ein deutscher Expressionist, Fischerhude 2003; Dies., Farbe, Form und Lehm. Heinrich Steinhagens Traum vom Gesamtkunstwerk. Katalog und Werkverzeichnis, Jesteburg 2007.

Anton Raphael Mengs: Aussig/Böhmen 1728 - 1779 Rom. Mengs gilt als einer der Protagonisten und Vertreter des Klassizismus. Sohn des Hofmalers Ismael Mengs. Hofmaler in Diensten des Sächsischen Königs Friedrich Augusts II. in Dresden. Tätig u. a. in Florenz, Venedig, Neapel und Madrid. Dort von 1761 - 1777 Hofmaler König Karls III. von Spanien (Madrid 1716 - 1788). Mengs´ Werk beinhaltet Porträts, Fresken, religiöse Motive etc. etc.

Vorliegendes Gemälde: Seitlich von rechts gegebenes Bildnis König Karls III. von Spanien. Der Herrscher dargestellt in schwarzer Rüstung und zinnoberroter, schräg angelegter Schärpe. An der Brust eine Kette tragend, die Bauchschärpe in hellem Rot. Darüber der Samtmantel. Im rechten Bildfeld eine Krone, in der Linken des Königs ein Szepter.

Öl auf Leinwand, unsigniert/unbezeichnet, nicht doubliert, ca. 103 x 84 cm, in altem Rahmen (112 x 92 cm). Rückseitig auf der Leinwand ein größerer und etwa 10 kleinere Flickstellen. Flächig craqueliert, weitere Altersspuren, z.T. kleinere Farbabplatzungen, altrestaurierter Zustand.

Lit.: Vgl. Steffi Roettgen, Anton Raphael Mengs 1728 - 1779. Das malerische und zeichnerische Werk, München 1999. Vgl.hier die Abbildungen Nr. 137, 138, 139, 140 und 141 jeweils mit dem Porträt Karls III. von A. R. Mengs.

Francisco de Zurbaran: Fuente de Cantos 1598 - 1664 Madrid. Studium der Malerei in Sevilla, u. a. in Madrid tätig.

Motiv: Seitlich gegebene ganzfigurige Darstellung der Santa Marina von Bithynien, die der Überlieferung zufolge im 5./6. Jahrhundert n. Chr. lebte und deren Festtag der 18. Juli ist. In der linken Hand hält sie ein Buch, in der Rechten einen Stab, der einen Hund (als Anspielung auf den Teufel) im linken unteren Bildbereich fernhält. Auf dem linken Arm eine farbenreiche gestreifte Tasche. Der Blick der Heiligen mit schwarzem Hut ist seitlich zum Betrachter gewandt.

Öl auf Leinwand, unsigniert/unbezeichnet, ca. 103 x 82 cm, goldfarbener Rahmen (113 x 93 cm), doubliert, altrestaurierter Zustand, craqueliert, einige kleinflächige Retuschen außerhalb des Figurenbereiches.

Das Original Zurbarans entstand um 1640/50 und ist Inventar des Museums Carmen Thyssen in Malaga.

Anton Greiner: Bamberg 1914 - 2007. Studium an der Münchner Kunst - Akademie. Porträt- und Landschaftsmaler, zahlreiche Bamberg - Ansichten und Fassadengestaltungen.

Motiv: Blick vom Unteren Kaulberg in Bamberg auf das Längsschiff der Oberen Pfarrkirche zur Rechten und die Häuserzeile zur Linken. Zentral unten am Berg die Architektur des Pfahlplätzchens mit dem am rechten Bildrand partiell sichtbaren und heute nicht mehr existenten „Haus zum Marienbild“.

Mischtechnik (Öl/Pastell) auf Platte, unten rechts signiert und datiert „A. Greiner 66“, 70 x 100 cm, in heller Rahmenleiste. Rückseitig auf einem Etikett in Druckschrift bezeichnet „Anton Greiner Unterer Kaulberg in Bamberg“.

Anton Greiner: Bamberg 1914 - 2007. Studium an der Münchner Kunst - Akademie. Porträt- und Landschaftsmaler, zahlreiche Bamberg - Ansichten und Fassadengestaltungen.

Motiv: Mehrere Personen mit einem Kind in einem abendlichen, in der Dämmerung liegenden Orangenhain.

Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm. Rückseitig vom Künstler handschriftlich bezeichnet „A. Greiner Concordiastr. 9, Grüner Abend“. In heller Rahmenleiste.

Wohl David Teniers II.: Antwerpen 1610 - 1690 Brüssel. Vielseitiger Historien- und Figurenmaler, Porträts, Genreszenen (Zechende Bauern, Spieler, Trinker, Hirten, Kirmesfeste , Gelehrte, Ärzte, Alchimisten, Zauberer, Hexen, Zahnbrecher etc.). Teniers wurde 1632 Meister, 1645 Dekan der Lukasgilde in Antwerpen. Seit 1651 Hofmaler von Erzherzog Leopold Wilhelm in Brüssel, 1665 Gründung der Antwerpener Kunstakademie.

Motiv: Vielfigurige Szenerie in einer ärztlichen Praxis: Während der Arzt das blutende Schienbein eines Patienten behandelt, widmet sich im linken Bildfeld eine stehende Dame einem auf einem Stuhl sitzenden Zahnpatienten. Zwei weitere Herren beobachten die Szenerie in dem Behandlungsraum, während ein dritter Herr zur Tür hereinkommt. Das Interieur, das gleichsam einer Art früher Poliklinik gleichkommt, ist mit medizinischen Utensilien in und auf verschiedenen Regalen sowie mit Mobiliar und zwei Wandgemälden reich ausgestattet.

Öl auf Leinwand, doubliert, ca. 56 x 77,5 cm, moderner Rahmen (ca. 72 x 94 cm). Restaurierter Zustand, kleine Retuschen.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 32, S. 527 f.; Benezit Bd. 13, S. 529 f.

Objekte 21 bis 30 von 67, Seite 3 von 7