Der 1861 in Birnbaum / Posen geborene Maler und Grafiker Lesser Ury zieht schon früh mit seiner Familie nach Berlin, wo er sich entscheidet, Kunstmaler zu werden. Nach einem Studienaufenthalt in Kassel beginnt Ury um 1779 seine Ausbildung an der Akademie in Düsseldorf. Noch im gleichen Jahr wechselt er nach Brüssel und bereits 1880 reist Lesser Ury in die Metropole Paris, die ihm viele Anregungen bietet. 1882 lebt der Maler wieder in Brüssel bzw. in der ländlichen Umgebung von Brüssel. Von dort aus zieht er zurück nach Berlin, wo er jedoch an der Akademie nicht auf Akzeptanz stößt. Ein weiterer Versuch an der Münchner Akademie scheitert ebenso. Ab 1887 lebt Lesser Ury wieder in Berlin. Hier stellt er 1889 bei Gurlitt aus. An seinen Bildern scheiden sich die Geister. Die Anhänger der Akademie begegnen dem Maler mit scharfer Kritik. In den Ausstellungen bei Gurlitt findet er Beifall. Ein Zwist mit Max Liebermann führt zu Urys vergleichsweise spätem Eintritt in die Berliner Secession 1915. In den Jahren 1916 und 1917 bestückt Lesser Ury Ausstellungen bei Cassirer und Thannhäuser.

Vgl. Thieme/Becker, Bd. 34, S. 5; Wirth I., Berliner Malerei im 19. Jahrhundert, S. 508ff.